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Bedenken wegen NS-Zeit: Polen lässt deutschen Botschafter zu

Der deutsche Außenminister Heiko Maas und sein polnischer Kollege Jacek Czaputowicz im Juni
Der deutsche Außenminister Heiko Maas und sein polnischer Kollege Jacek Czaputowicz im Juni Copyright Czarek Sokolowski/ Associated Press
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Von euronews mit dpa
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Polen hat der Berufung Arndt Freytag von Loringhovens als deutschen Botschafter in Warschau zugestimmt.

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Die polnische Regierung hat der Berufung Arndt Freytag von Loringhovens als deutschen Botschafter in Warschau zugestimmt - nach etwa drei Monaten Wartezeit. Das sagte Polens stellvertretender Außenminister Szymon Szynkowski vel Sek der Nachrichtenagentur PAP.

Von Loringhoven war aufgrund der Vergangenheit seines Vaters umstritten. Bernd Freytag von Loringhoven bereitete von 1944 bis Ende April 1945 als Adjutant in Hitlers Führerbunker die tägliche militärische Lagebesprechung vor. 

Polens Vizeaußenminister äußerte sich zu der besonderen Herausforderung, der sich der neue Botschafter angesichts der deutschen Vergangenheit stellen müsse. Die Verbrechen des Zweiten Weltkriegs blieben "eine riesige unverheilte Wunde im polnischen Bewusstsein", sagte Szynkowski vel Sek. "In diesem Kontext ist die Position Deutschlands und deutscher Politiker von besonderer Bedeutung."

Ok für Von Loringhoven kurz vor Jahrestag des Überfalls

An diesem Dienstag begeht Polen den 81. Jahrestag des Überfalls der deutschen Nationalsozialisten auf das Nachbarland, mit dem am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg begann.

Der promovierte Biochemiker Arndt Freytag von Loringhoven war von 2007 bis 2010 Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes und von 2014 bis 2016 deutscher Botschafter in Tschechien. Zuletzt arbeitete er als Geheimdienstkoordinator für die Nato.

Am Montag hatte von Loringhoven gemeinsam mit dem polnischen Botschafter in Deutschland, Andrzej Przylebski, die Zweigstelle des Pilecki-Instituts in Berlin besucht. Das teilte das Museum bei Twitter mit. Dabei sei es unter anderem darum gegangen, wie man das Thema der nationalsozialistischen Besetzung Polens von 1939 bis 1945 in die deutschen Schulen bringen könne.

Die 2017 gegründete Regierungseinrichtung ist dem polnischen Widerstandskämpfer Witold Pilecki gewidmet. Dieser ging freiwillig in die Gefangenschaft des Konzentrationslagers Auschwitz und informierte die westlichen Alliierten über die Verbrechen der Nationalsozialisten. Er wurde nach dem Krieg in einem kommunistischen Schauprozess wegen angeblicher Spionage verurteilt und hingerichtet. Später wurde er rehabilitiert.

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