Die Tradition hat einen geschichtlichen Hintergrund und mittlerweile auch eine soziale Aufgabe.
An diesem Sonntag wird die nordirische Hauptstadt Belfast in Rauchschwaden gehüllt. Am 11. Juli werden traditionell riesige Holztürme abgebrannt, die oft aus in jahrelanger Arbeit aufgeschichteten Paletten bestehen. Mit den Feuern wird des Sieges der Protestanten gegen die Katholiken in der Schlacht am Boyne im Jahr 1690 gedacht.
„Das hält sie von Schwierigkeiten fern"
„Ich habe dieses Feuer aufgebaut, seit ich 12, 13 bin“, so Kyle Russell. „Man lernt, wo man hingehört und wohin nicht. Es kommt einfach zu einem. Junge Männer kommen zu uns und helfen, das Feuer zu bauen. Das hält sie von Schwierigkeiten fern. Wir bringen sie her und zeigen ihnen, wie man es baut und halten sie in der Spur. Wir legen den Arm um sie und zeigen ihnen, wie man Dinge tut und wie man sich um sich selbst kümmert“, sagt Russell.
In das Abfackeln der Holztürme mischt sich Protest. „Die Politik hat uns hängen lassen, die Menschen werden auf die Straße gehen und protestieren. Und das ist erst der Anfang. Das wird aus dem Ruder laufen. Wenn die Regierung nichts tut, wird das völlig aus dem Ruder laufen“, sagt ein Mitglied einer Gruppierung, die einen Holzturm aufbaut und das Abbrennen organisiert.
Die bewegte Vergangenheit in Nordirland und die Wahrung des Friedens war ein wichtiger Bestandteil der Verhandlungen vor dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union.