Beim Treffen von Vertretern wirtschaftlich wichtiger Industrie- und Schwellenländer ging es um die Rechte von Frauen und Mädchen in Afghanistan unter der erneuten Taliban-Herrschaft. Noch ist nicht klar, welche Sorgen berechtigt sind und ob sich die neuen Machthaber an ihre Zusagen halten werden.
In Italien haben sich am Donnerstag Vertreter der G20-Staaten getroffen, um über die Rechte von Frauen in Afghanistan zu sprechen. Neben Gesandten der 20 großen Volkswirtschaften waren auch Vertreter anderer Organisationen geladen. Von Mario Draghi, Regierungchef des Gastgeberlandes Italien, gab es einen aufrüttelnden Appell – vorgetragen von Regierungsvertreter Stefano Pizzicannella:
"Lassen wir uns nicht täuschen: Afghanische Mädchen und Frauen sind kurz davor, ihre Freiheit und Würde wieder zu verlieren und in die bedrückende Lage zurückzufallen, in der sie vor zwei Jahrzehnten bereits waren. Sie könnten wieder zu Bürgern zweiter Klasse werden, denen Gewalt angetan wird und die systematisch benachteiligt werden, und das nur wegen ihres Geschlechts."
Noch ist nicht klar, wie die neuen Taliban-Machthaber in Afghanistan künftig vorgehen werden. Zwar haben sie den Schutz gewisser Rechte für Frauen und Mädchen zugesagt. Aber es gibt bereits Berichte über Einschränkungen für berufstätige Frauen, Angst vor Schließungen von Mädchenschulen und vor zunehmender Gewalt gegen Frauen.