International tätige Firmen, allen voran US-Tech-Giganten wie Google oder Facebook, sollen demnach ab 2023 unabhängig von ihrem Sitz mindestens 15 Prozent Steuern zahlen.
Bereits im vergangenen Sommer hatten sich die Top-Wirtschaftsmächte auf eine bahnbrechende Reform des internationalen Steuersystems geeinigt - diese rückt nun einen bedeutenden Schritt näher.
Unter dem Dach der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) haben am Freitag in Paris 136 Staaten der globalen Steuerreform zugestimmt.
International tätige Firmen, allen voran US-Tech-Giganten wie Google oder Facebook, sollen demnach ab 2023 unabhängig von ihrem Sitz mindestens 15 Prozent Steuern zahlen.
Das Abkommen öffne den Weg zu einer echten Steuerrevolution für das 21. Jahrhundert, so der französische Finanzminister Bruno Le Maire. Es sei eine Steuerrevolution, weil sie mehr Steuergerechtigkeit schaff.
Endlich würden die digitalen Riesen ihren gerechten Anteil an den Steuern in den Ländern zahlen, in denen sie Gewinne machten.
Die G20-Finanzminister hatten im Juli zwei Neuerungen beschlossen: International tätige Firmen sollen unabhängig von ihrem Sitz "mindestens" 15 Prozent Steuern zahlen.
Zahlt ein Unternehmen mit seiner Tochterfirma im Ausland weniger Steuern, kann der Heimatstaat die Differenz einkassieren. Das soll verhindern, dass Gewinne in Steueroasen verlagert werden. Außerdem sollen große Unternehmen nicht mehr nur in ihrem Mutterland besteuert werden, sondern auch da, wo sie gute Geschäfte machen.
Die OECD rechnet allein durch die Mindeststeuer mit 150 Milliarden Dollar (etwa 130 Mrd Euro) Steuer-Mehreinnahmen weltweit.
Fast alle OECD-Staaten hatten auf Arbeitsebene bereits zugestimmt, darunter bekannte Steueroasen wie die Cayman-Inseln. Auch das Niedrigsteuerland Irland beugte sich kurz vor der OECD-Einigung dem internationalen Druck.