Materialschlacht im Donbas: Druck auf die strategisch wichtige Stadt Sjewjerodonezk wächst

Ausgebranntes Fahrzeug bei Donezk
Ausgebranntes Fahrzeug bei Donezk Copyright AP Photo/Alexei Alexandrov
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Von Euronews mit AP/AFP/DPA
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Der ukrainische Generalstab sprach am Freitagabend von heftigen Straßenkämpfen. Die Stadt und ihre Umgebung lägen unter schwerem Artilleriefeuer.

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Im Osten der Ukraine liefern sich russische und ukrainische Truppen weiterhin heftige Kämpfe ohne wesentliche Fortschritte im Frontverlauf.

Dramatisch ist die Lage vor allem in der Stadt Sjewjerodonezk in der Region Luhansk, wo die russische Armee am Freitag erneut das Asot-Chemiewerk bombardierte, in dem sich laut mehr als 560 Zivilisten aufhalten sollen ohne Aussicht auf Evakuierung.

Der ukrainische Generalstab sprach am Freitagabend von heftigen Straßenkämpfen. Die Stadt und ihre Umgebung lägen unter schwerem Artilleriefeuer.

Auch die Nachbarstadt Lyssytschansk, den Angaben zufolge weiter unter ukrainischer Kontrolle, ist schwer umkämpft. Bei Bombardierungen am Freitag sollen viele Menschen getötet worden sein. Das Kulturzentrum der Stadt, noch aus Stalinzeiten, in dem Zivilisten Zuflucht gesucht hatten, brannte völlig aus.

Das sei ein sehr emotionaler Anblick, sagt Anwohner mit Tränen in der Stimme. Er sei hier aufgewachsen. Es gebe Fotos von ihm unter diesen Bäumen, als er vier Jahre alt war. Es falle ihm schwer, darüber zu sprechen. Er habe geweint.

Auch Donezk unter Beschuss

Der Kampf um das östliche Donbas-Gebiet wird zusehends zur Materialschlacht - mit herben Verlusten auf beiden Seiten, hier Bilder eines ausgebrannten russischen Panzers in der Siedlung Bilohoriwka in unmittelbarer Nähe von Sjewjerodonezk.

Auch die von Separatisten gehaltene Stadt Donezk meldete am Freitag ukrainischen Beschuss. Dabei wurden laut russischen Angaben zehn Menschen verletzt.

Zivilisten üben für den (erneuten) Ernstfall in Butscha

Nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes droht die Einkesselung von Sjewjerodonezk. Die russischen Truppen hätten in den vergangenen 48 Stunden erneut versucht, südlich von Isjum vorzustoßen, um die Stadt vom Norden her einzukreisen.

Derweil veranstalten ukrainische Zivilisten nahe der Stadt Butscha, die mehrere Wochen von russischen Truppen besetzt war und in der Gräueltaten verübt wurden, Militärübungen, um ihre Stadt gegen künftige Bedrohungen zu verteidigen.

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