Kein Gas durch Nord Stream 1 - aber deutsche Versorgung gewährleistet

Die Nord Stream Anlage in Lubmin im Sommer 2022
Die Nord Stream Anlage in Lubmin im Sommer 2022 Copyright Markus Schreiber/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa, AP, AFP
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Deutsche Gasspeicher seien zu 84,3 Prozent gefüllt, erklärte das deutsche Wirtschaftsministerium: "Das Oktober-Speicherziel von 85 Prozent dürfte daher schon in den ersten Septembertagen erreicht sein."

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Eigentlich sollte durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 seit diesem Samstag wieder Gas fließen, aber der russische Staatskonzern Gazprom hat die Zufuhr gestoppt. Begründet wurde die Maßnahme mit einem Ölaustritt in der Kompressorstation Portowaja.

Das deutsche Wirtschaftsministerium erklärte, man habe die Meldungen von Gazprom zur Kenntnis genommen. Die Lage auf dem Gasmarkt sei angespannt, aber die Versorgungssicherheit in Deutschland sei gewährleistet. Deutsche Gasspeicher seien zu 84,3 Prozent gefüllt, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Und weiter: "Das Oktober-Speicherziel von 85 Prozent dürfte daher schon in den ersten Septembertagen erreicht sein."

G7-Offensive

Die G7-Finanzministerinnen und -minister hatten sich zuvor darauf verständigt, einen Preisdeckel auf russisches Öl aus Russland durchzusetzen. Der deutsche Finanzminister Christian Lindner sagte: "Aus diesem Grund planen wir die Einführung einer Preis-Ausnahme von den Dienstleistungsverboten. Das bedeutet auch, Schiffsversicherungen für russische Öl- Exporte können weiter erbracht werden, aber unter der Voraussetzung, dass russisches Öl und Erdöl Produkte unter einem bestimmten Preis gekauft werden. Wir wollen also die Einnahmen Russlands einschränken und gleichzeitig den wirtschaftlichen Schaden für unsere Gesellschaften reduzieren. "

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will, dass die EU weniger für russisches Gas bezahlt: "Ich bin der festen Überzeugung, dass es jetzt Zeit ist, für einen Preisdeckel auf russischem Pipeline-Gas nach Europa. Das sind kurzfristige Maßnahmen. Natürlich werden wir auch darüber sprechen, dass wir mittelfristig das Strommarkt-Design betrachten müssen. also die Entkopplung zum Beispiel des Gaspreises von der allgemeinen Strompreis-Bildung."

Von der Leyen betonte, das oberste Gebot sei kluges Energiesparen, vor allem zu Spitzenzeiten des Verbrauchs. Wladimir Putin fackele lieber Gas ab, als dass er es vertragsgemäß nach Europa oder in andere Regionen liefere. Wichtig seien zudem "massive Investitionen" in erneuerbare Energien, sagte von der Leyen.

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