Peinliches zum Privatleben: Warum (fast) alle gegen Frankfurt OB Feldmann sind

Frankfurts OB Peter Feldmann in der Kritik
Frankfurts OB Peter Feldmann in der Kritik Copyright Thomas Lohnes/AP
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Von Kirsten RipperEuronews mit AP, dpa, BILD
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Sogar die eigene Partei SPD steht nicht mehr hinter Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann. Er hatte zuletzt auch mit Peinlichkeiten aus seinem Privatleben für Schlagzeilen gesorgt.

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In Frankfurt am Main gehen einige davon aus, dass an diesem Sonntag mehr Wahlberechtigte zur Abstimmung über den Oberbürgermeister der Stadt gehen, seit Peter Feldmann (64) sehr umstrittene Äußerungen zu seinem Privatleben gemacht hat. Zwar hat sich der SPD-Politiker für die heftigste Aussage zur Abtreibung seiner Tochter entschuldigt, doch es bleibt bei vielen ein bitterer Nachgeschmack.

Die Frage im Bürgerentscheid an die Adresse von 513.000 Wahlberechtigten lautet: "Stimmen Sie für die Abwahl des Oberbürgermeisters der Stadt Frankfurt am Main, Herrn Peter Feldmann?"

Sogar Feldmanns eigene Partei - die SPD - unterstützt die Abwahl des Oberbürgermeisters.

Feldmann zur Abtreibung seiner Tochter

Im Prozess zu Korruptionsvorwürfen in Zusammenhang mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat Feldmann am 27. Oktober von seinem Anwalt eine Erklärung verlesen lassen, in der es hieß, er habe die Beziehung zu seine späteren Frau Zübeyde (36) nur als eine "Liebelei" angesehen. Deshalb wollte er, dass sie - als sie ungeplant von ihm schwanger gewesen sei - eine Abtreibung vornehmen lasse.

Allerdings wollte seine Lebensgefährtin nicht abtreiben - und wie der Anwalt laut BILD bekannt gab, habe sich Feldmann dann entschieden, die junge Frau zu heiraten. "Um dem Kind eine Möglichkeit von Familie zu geben und aufgrund des kulturellen Hintergrunds von Zübeyde, entschloss sich Feldmann, sie zu heiraten", hieß es.

Mit seiner Frau Zübeyde (36) hat Feldmann eine Tochter namens Züleyha (auf Deutsch bedeutet der Vorname: "Wasserfee"). 

Auf Facebook veröffentlichte Feldmann kurz darauf eine Entschuldigung an seine Tochter.

Der AWO-Prozess

Im Prozess um illegale Vorteilnahme geht es um die Beschäftiung und überdurchschnittliche Bezahlung von Feldmanns Ehefrau in einer Kita der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Frankfurt sowie um die mutmaßliche Wahlkampfhilfe für ihn durch AWO-Mitarbeiter im Jahr 2018.

Seit Jahren gibt es die Vorwürfe, die Feldmann stets zurückgewiesen hat, allerdings gestand er 2019 ein, Fehler gemacht zu haben. Der OB erklärte laut FAZ im Stadtparlament in Frankfurt, dass seine Frau bei der Awo 2000 bis 3000 Euro netto verdiene und er sei davon ausgegangen, dass diese Bezahlung angemessen sei. Den Dienstwagen habe sie im Mai 2015 erhalten, sie habe ihn auch während ihrer Elternzeit genutzt.

Feldmanns Ehefrau war ab 2014 bei der bilingualen Kita Dostluk in Frankfurt als Leiterin beschäftigt.

Feldmann und die Eintracht: Skandal im Fußball-Flieger

Zuletzt machte Feldmann auch noch mit sexistischem Verhalten Negativ-Schlagzeilen. 

Vor dem historischen Europa-Cup-Sieg von Eintracht Frankfurt im spanischen Sevilla erklärte der 64-Jährige am Mikrofon im Flugzeug, die Flugbegleiterinnen an Bord hätten ihn "hormonell überfordert".

Das Video des Spruchs wurde im Internet verbreitet.

Wie die Hessenschau berichtet, hat Feldmann bei der Feier des Titels von Eintracht Frankfurt auch den Pokal an sich gerissen und einige Namen der Spieler falsch vorgelesen.

An diesem Sonntag sagen dann einige Fußball-Fans, Feldmanns Verhalten gegenüber der Eintracht hätten das Faß zum Überlaufen gebracht.

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