Straßenblockaden in Buenos Aires: Armut in Argentinien klettert auf fast 40%

Luftaufnahme vom Protest in Buenos Aires
Luftaufnahme vom Protest in Buenos Aires Copyright Natacha Pisarenko/AP Photo
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Von Euronews mit AP/AFP
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Kurz vor dem Protesttag wurden neue Zahlen veröffentlicht, denen zufolge die Armut in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 auf fast 40 % gestiegen ist. Rund 18,6 Millionen Menschen leben in Armut.

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Tausende Menschen haben in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires mehrere Straßen und Autobahnen in blockiert, um gegen Armut und die rasant steigende Inflation zu protestieren.

Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbände fordern von der Regierung mehr Unterstützung und die Ablehnung der vom IWF geforderten Kürzung der Sozialausgaben.

Linke Organisationen errichteten nach eigenen Angaben an über 120 Orten in Buenos Aires und 20 weiteren Provinzen des Landes Straßenblockaden.

18,6 Millionen Menschen leben in Armut

Kurz vor dem Protesttag wurden neue Zahlen veröffentlicht, denen zufolge die Armut in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 auf fast 40 % gestiegen ist.

Rund 18,6 Millionen Menschen sind nicht in der Lage, ihren Grundbedarf an Lebensmitteln mit ihrem Gehalt zu decken. 

Demonstranten, die an der Hauptblockade in Buenos Aires teilnahmen, sagten, dass weder Lebensmittelhilfen noch Suppenküchen ausreichen. "Damit kann man zwar einmal den Hunger stillen, aber man kann damit kein Land ernähren. Damit wird einem Land die Möglichkeit genommen, gesund zu werden", so Cristina Mena, eine der Demonstrantinnen.

Inflation erreichte im Februar 102,5%

Zu den Forderungen der Demonstranten gehört eine Aufstockung der staatlichen Mittel, mit denen einige prekär bezahlte Arbeitsplätze für die Millionen von Arbeitslosen erhalten werden.

Die Inflation im Jahresvergleich erreichte im Februar 102,5 % und damit zum ersten Mal seit 1991 einen dreistelligen Wert. Und die Preise werden in diesem Jahr weiter steigen und noch mehr Menschen in die Armut stürzen.

Die Demonstranten wenden sich gegen die Anpassungsmaßnahmen, die der Internationale Währungsfonds (IWF) von dem Land verlangt, einschließlich Kürzungen der Sozialausgaben.

Die Demonstranten forderten die Regierung auf, mit dem IWF zu brechen, mit dem sie die Refinanzierung von Schulden in Höhe von mehr als 44 Mrd. Dollar vereinbart hat, die der ehemalige Präsident Mauricio Macri (2015-2019) aufgenommen hat.

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