Paris plant Wettkämpfe auf der Seine - wenn sie bis Olympia 2024 sauber genug dafür ist

"Paris Plage" gibt es jeden Sommer entlang der Seine. Gerne würden die Menschen auch in ihr baden ...
"Paris Plage" gibt es jeden Sommer entlang der Seine. Gerne würden die Menschen auch in ihr baden ... Copyright AP Photo/Michel Euler
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Von Cyril FournerisEuronews
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Das Problem: Seit 100 Jahren ist das Baden in der Seine aufgrund der Wasserqualität verboten. Der Staat hat beschlossen, dem beizukommen - und dafür 1,4 Milliarden Euro auf den Tisch gelegt.

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Etwas mehr als ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Paris steht die Seine im Mittelpunkt des Interesses. Zwei Schwimmwettbewerbe sollen im Fluss ausgetragen werden zwischen der Brücke Pont Alexandre III und dem Eiffelturm.

Das Problem: Seit 100 Jahren ist das Baden in der Seine aufgrund der Wasserqualität verboten. Der Staat hat beschlossen, dem beizukommen - und dafür 1,4 Milliarden Euro auf den Tisch gelegt.

Die Priorität liegt auf der Regulierung des Regenwassers. Nach jedem Gewitter läuft das Kanalisationswasser über und in den Fluss.

Mehrere Baustellen sind im Gange, wie dieses riesige Rückhaltebecken mit 50.000 m3 Fassungsvermögen - im Boden unter Paris. 

Bürgermeisterin Hidalgo schreibt: "Baden in der Seine in Paris, manche haben davon geträumt, viele haben davon gesprochen und nächstes Jahr wird es Wirklichkeit. Dieser kollektive Ehrgeiz wird dank #Paris2024 endlich möglich."

Es gibt noch einiges zu tun im Bereich Fäkalbakterien

Samuel Colin-Canivez leitet das Bauprojekt: "Ziel des Beckens ist, mithilfe eines Auffangmechanismus das Regenwasser vor der Einleitung in die Seine abzufangen und nach dem Regen durch ein Pumpsystem in die Kläranlage zu entleeren. Dadurch wird die Seine nicht mehr mit verschmutztem Wasser belastet. Da es sich um bakteriologisch belastetes Wasser handelt, werden die sanitären Kriterien - nicht die ökologischen - für die Badefähigkeit erfüllt."

Eine europäische Richtlinie reguliert, welche Höchstmenge an Fäkalbakterien als Indikator für die Wasserqualität für sicheres Baden vertretbar ist. In Paris ist der Gehalt noch viel zu hoch.

Der Hydrologe Jean-Marie Muchel ist vorsichtig optimistisch. "Die Qualität ist eigentlich ziemlich gut, wenn man bedenkt, wie viele Menschen in der Seine-Region leben und wie gering die Wassermenge ist. Natürlich gibt es noch einiges zu tun im Bereich Fäkalbakterien. Es gibt auch einige Chemikalien. Jahrzehntelang hat man sich nicht darum gekümmert, ob die Qualität der Seine gut ist. Erst in den 1970er-Jahren gab es erste Anstrengungen. Und heute erreichen wir einen fast badefähigen Zustand."

Dürfen bald alle baden in der Seine?

Derzeit wird über die künftige Aufteilung des Flusses zwischen Booten und Badegästen nachgedacht. Mindestens zwanzig Strände sind in der Region geplant. Die Stadtverwaltung hofft, dass bis 2025 Baden für alle erlaubt sein wird.

Euronews-Reporter Cyril Fourneris fragt sich: "Werden die Pariser bald in die Seine springen können, um sich abzukühlen? Klingt zu schön, um wahr zu sein. Nicht zum ersten Mal wird ein solches Versprechen gemacht. Gehalten wurde es noch nie."

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