Massaker in Burkina Faso: 60 Tote

Unruhen in Burkina Faso
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Von Euronews mit AFP
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Mehr als 60 Zivilisten von Uniformierten getötet

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Etwa 60 Zivilisten sind in einem Dorf im Norden von Burkina Faso von Männern in Militäruniformen getötet worden. Der Staatsanwalt kündigte eine Untersuchung des jüngsten Blutvergießens in dem von Aufständen heimgesuchten Land an. Als Binnenstaat im Herzen der westafrikanischen Sahelzone ist das Land eines der unbeständigsten und ärmsten der Welt. Angriffe, die mutmaßlichen Dschihadisten angelastet werden, nehmen in Burkina Faso zu, das einen Aufstand bekämpft, der aus dem benachbarten Mali überschwappte.

Bei einem Anschlag auf eine Militäreinheit Mitte April hatten unbekannte Kämpfer Regierungsangaben zufolge mindestens 40 Menschen getötet. Unter den Toten befänden sich sechs Soldaten sowie 34 Mitglieder einer Freiwilligenarmee, die das Militär im Kampf gegen den Terrorismus angeheuert habe, hieß es. Mindestens 33 weitere Menschen wurden demnach verletzt. Die Kämpfer hätten die aus Berufssoldaten und Freiwilligen bestehende Truppe am Samstag in der Nähe der Stadt Ouahigouya in der nordöstlichen Region Kouilga angegriffen, sagte der Generalsekretär der Region, Albert Zongo, am Sonntag.

Welche Gruppe hinter dem Anschlag steckt blieb unklar. In dem Sahel-Staat mit rund 21 Millionen Einwohnern sind wie in den benachbarten Staaten Mali und Niger bewaffnete Gruppen aktiv, von denen einige den Terrorgruppen Islamischer Staat und Al-Kaida die Treue schworen.

Wie zuvor Mali wendet sich auch Burkina Faso von der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich und anderen westlichen Partnern ab und kündigte Frankreich jüngst die militärische Zusammenarbeit. Die seit nach Militärputsch im Herbst an die Macht gekommene Übergangsregierung von Präsident Ibrahim Traoré begann im Oktober eine Kampagne, um 50.000 Freiwillige zur Unterstützung der einheimischen Armee anzuwerben. Seitdem bemüht sich die Regierung vergeblich, die Dschihadisten zurückzudrängen. Im Februar starben rund 70 Soldaten binnen weniger Tage bei Angriffen, auch Zivilisten werden immer wieder zu Opfern.

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