Autor vom Bodensee: Martin Walser mit 96 Jahren gestorben

Martin Walser lebte von 1927 bis 2023
Martin Walser lebte von 1927 bis 2023 Copyright MYRIAM VOGEL/AP
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Von Euronews mit FAZ, dpa
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Der Schriftsteller Martin Walser ist in der Nacht auf Freitag gestorben ist. Er wurde 96 Jahre alt.

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Die Frankfurter Allgemeine schreibt im Nachruf von einem "der größten Kraftspender – und Unruhestifter – der deutschen Gegenwartsliteratur" und berichtet, dass der Schriftsteller Martin Walser in der Nacht auf Freitag gestorben ist. Er wurde 96 Jahre alt.

2022 hatte Walser eine Autobiographie mit dem Titel "Der Romantiker vom Bodensee“ veröffentlicht. Der Schriftsteller hatte sich ganz bewusst für ein Leben abseits der Metropolen in Baden-Württemberg entschieden.

Der 1927 geborene Martin Walser gehörte zu den wichtigsten deutschsprachigen Autoren der Gegenwartsliteratur. Zu seinen bekanntesten Werken zählen "Ein fliehendes Pferd" (1978) und "Ein springender Brunnen" - in dem er seine Kindnheit erzählt.

 1981 war Walser mit dem Georg-Büchner-Preis - dem wichtigsten für deutschsprachige Literatur - geehrt worden.

Umstrittene Stellungnahmen

Dabei war Walser nicht unumstritten. So erinnern manche jetzt an seine Dankesrede zum Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Dabei ging es um den Umgang mit der Erinnerung an den Holocaust - Walser hatte von der "Auschwitzkeule" gesprochen und damit die Jüdinnen und Juden im Publikum geschockt.

Im vergangenen Jahr hatte der Intellektuelle die Intitiative von Alice Schwarzer und Peter Weibel gegen Waffenlieferungen an die Ukraine unterzeichnet.

Im Alter von 82 Jahre hatte Martin Walser bestätigt, dass er der Vater des Journalisten und Verlegers ist. "Ja, Jakob Augstein ist mein Sohn", sagte Walser der Illustrierten "Bunte" , veröffentlicht im November 2009. "Er ist wunderbar. Es war sein gutes Recht, sich zu outen." Jakob sei "schon lange in unserer Familie angekommen". Augstein hatte erst nach dem Tod der Mutter erfahren, dass Augstein sein Vater war.

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