Erste Entspannung: Viele Brände in Südeuropa sind unter Kontrolle

Bei Palermo (Italien) ist ein Löschflugzeug im Einsatz
Bei Palermo (Italien) ist ein Löschflugzeug im Einsatz Copyright Alberto Lo Bianco//LaPresse
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Von Euronews
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Die meisten Brände in Griechenland und Italien sind derzeit unter Kontrolle, doch Entwarnung gibt es nicht. Die UN warnt vor einer Katastrophe in Syrien.

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In Griechenland sind die großen Brände vorerst unter Kontrolle gebracht oder gelöscht worden. Nach Angaben des Zivilschutzes wurde die Alarmstufe von Rot auf Orange heruntergestuft.

Insgesamt seien in den vergangenen zehn Tagen mehr als 660 Feuer ausgebrochen - zehn davon waren Großbrände.

Bürgerschutzminister Notis Mitarakis zog allerdings die Konsequenzen aus den schweren Bränden in verschiedenen Teilen des Landes und reichte seinen Rücktritt ein. Zuvor war es der griechischen Feuerwehr teils bis zu zehn Tage lang nicht gelungen, die zahlreichen Wald- und Buschbrände im Land zu löschen - unter anderem auf der stark betroffenen Insel Rhodos, wo vergangenes Wochenende rund 19.000 Tourist:innen vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden mussten.

Hinzu kam, dass Mitarakis sich während der schweren Brände im Urlaub auf einer griechischen Insel befand, wie die Zeitung "Kathimerini" am Freitag berichtete.

Hohe Waldbrandgefahr in der Türkei

Im Süden von Italien lodern die Wald- und Flächenbrände derweil weiter. Neben der großen Mittelmeerinsel Sizilien ist auch die Adria-Region Apulien betroffen. Wie der Wetterdienst der Luftwaffe (MeteoAM) mitteilte, würden die Temperaturen vielerorts noch immer die 40-Grad-Marke übersteigen.

In der Provinz Lecce im Salento im Süden der Region erreichte ein Brand am Donnerstagabend einige Häuser und näherte sich bedrohlich der Küste. Zwischenzeitlich mussten Ferienwohnungen evakuiert werden und in den sozialen Medien kursierten Videos, wie Menschen vom Strand der Gemeinde Ugento vor den sich nähernden Flammen flohen. Der Brand sei aber nun unter Kontrolle in ihren Unterkünften, hieß es bei der Feuerwehr.

Auch die Türkei hat mit einer Hitzewelle zu kämpfen. Ein Waldbrand in einem ländlichen Gebiet nahe der türkischen Küstenstadt Antalya konnte nach vier Tagen ebenfalls unter Kontrolle gebracht werden. Das Feuer habe eine Fläche von rund 300 Hektar zerstört, teilte ein Sprecher der Stadtverwaltung am Freitag mit. Mehr als 20 Löschflugzeuge waren im Einsatz, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Die Behörden warnen vor hoher Waldbrandgefahr.

Papst warnt vor Auswirkungen des Klimawandels

Auch in Syrien geht die Hitze nicht zurück. Im Nordosten des Landes sind nach Angaben der UN Menschen in Flüchtlingscamps besonders bedroht. In den Lagern staut sich die Hitze, es wurden schon erste Todesfälle registriert. Insgesamt seien rund 800.000 Flüchtlinge in Gefahr, so die Vereinten Nationen.

Angesichts der Hitze in Südeuropa, der vielen Brände und auch Unwetter, äußerte sich Papst Franziskus zum Thema Klimawandel. Die Wetterereignisse machten deutlich, dass "es notwendig ist, mutige und weitsichtige Anstrengungen zu unternehmen, um der Herausforderung des Klimawandels zu begegnen", hieß es in einem Telegramm des Oberhauptes der katholischen Kirche an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen von Griechenland und Italien.

Er sei zutiefst besorgt über die Bedrohung von Menschenleben sowie die Schäden, die die Brände in Griechenland und Italien entstehen ließen und bete für alle Rettungs- und Einsatzkräfte, hieß es.

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