Brasilien, Bolivien, Ecuador, Guyana, Kolumbien, Peru, Suriname und Venezuela wollen beim Schutz des Amazonas-Gebiets und damit des Klimas enger kooperieren. Indigene hatten sich mehr erhofft.
Zur Rettung des Amazonaswaldes wollen acht Staaten Südamerikas enger zusammenarbeiten. Bei einem Gipfeltreffen im brasilianischen Belém verabschiedeten sie eine entsprechende Erklärung. Ziele sind
- die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung,
- das Ende der Abholzung,
- die Bekämpfung des organisierten Verbrechens.
Erster Amazonas-Gipfel seit 14 Jahren
Zu Beginn der Konferenz der Organisation der Kooperation im Amazonasgebiet (OTCA) sagte der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva: "Seit vierzehn Jahren haben wir uns nicht getroffen. Es ist das erste Treffen hier im Bundesstaat Pará und das erste Mal vor dem Hintergrund einer schweren Verschärfung der Klimakrise. Es war nie dringender als jetzt, diese Zusammenarbeit wieder aufzunehmen und auszubauen. Die Herausforderungen unserer Zeit und die sich bietenden Chancen verlangen gemeinsames Handeln."
Kein Stopp der Öl- und Gasförderung
Einen Zeitplan zum Ende der Abholzung enthält die Erklärung allerdings nicht. Überhaupt nicht vorgesehen ist ein Stopp der Förderung von Erdöl, Gas und Kohle in der Urwaldregion. Das stößt bei Indigenen und Umweltschutz-Organisationen auf Kritik
Der Amazonas-Regenwald gilt als CO2-Speicher und hat eine wichtige Funktion im internationalen Kampf gegen den Klimawandel. Vor Beginn des Gipfels forderten Vertreter der indigenen Gemeinschaften einen besseren Schutz ihrer Landrechte und eine stärkere Beteiligung.