Essen, Musik und Popkultur: Katar feiert die Schönheit von Orten und Menschen

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Von Laila Humairah, Aadel Haleem
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In dieser Folge von Qatar 365 schauen wir uns an, wie Katar verschiedene Kulturen und Subkulturen willkommen heißt - von der Erkundung der kulturellen Beziehungen zwischen Katar und Indonesien bis hin zu einem Blick in die Welt der "Geeks".

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Der "Flag Plaza" in Katar ist ein öffentlicher Raum, der anlässlich des 10. Jahres des jährlichen Austauschprogramms "Years of Culture" eingerichtet wurde.

Das Projekt zielt darauf ab, jedes Jahr Partnerschaften mit einem anderen Land zu fördern, indem man "das kreative, kulturelle und künstlerische Angebot des jeweiligen Landes" teilt und genießt.

In diesem Jahr ist Indonesien Gastland, und die südostasiatische Nation hat alle Register gezogen, um ihre lebendige Kultur zu präsentieren.

Kulturerlebnisse durch Essen, Musik und Mode

Wenn es darum geht, Menschen mit anderen Kulturen und Küchen vertraut zu machen, gibt es keinen besseren Weg als ein Food Festival.

Beim "Qatar International Food Festival" probierten Tausende Besucher auf dem Lusail Boulevard die Köstlichkeiten, die dort angeboten wurden. Unter den fast 100 Ständen mit einer Vielzahl von internationalen Speisen und Snacks, stand in diesem Jahr die indonesische Küche im Mittelpunkt.

Das Festival ist jedoch nur eine von vielen Veranstaltungen im Kalender der "Kulturjahre".

"Indonesien und Katar pflegen eine sehr gute Beziehung. Durch die Kultur gibt es auch ein besseres Verständnis zwischen den Menschen", erklärte Seine Exzellenz Ridwan Hassan, der indonesische Botschafter in Katar. "Das Kulturjahr Katar-Indonesien trägt viel dazu bei."

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Seine Exzellenz Ridwan Hassan, der indonesische Botschafter in Katareuronews

Nicht nur das Essen bringt die Kulturen zusammen. Auch Musik, Theater und Kunst sind universelle Sprachen, die die Kultur, die Vielfalt und die Werte eines Landes zum Ausdruck bringen können. Im "Katara Cultural Village" wurde eine besondere musikalische Darbietung aufgeführt, die einen Einblick in die bunte Welt des indonesischen Theaters gab.

Im "Katara Opera House" führte eine Truppe von Schauspielern aus verschiedenen Teilen Indonesiens "Hayati" auf - eine musikalische Interpretation  indonesischer Epen.

Die Kostüme für "Hayati" mit goldenen Kopfbedeckungen, traditionellen Theatermasken und farbenfroher, fließender Batik wurden eigens vom indonesischen Modedesigner Era Soekamto entworfen.

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Zu den Kostümen für "Hayati" gehören goldene Kopfbedeckungen, traditionelle Theatermasken und farbenfrohe, fließende Batik-Gewändereuronews

"Batik ist eine tiefgründige Kunst. Es geht nicht nur darum, Wachs und Färbetechniken in ein Tuch zu bringen, sondern auch darum, visuell zu kommunizieren. Es ist eine sehr tiefgründige Art, Philosophien und Weisheiten in einem Kostüm darzustellen", erklärt Era Soekamto.

Und was wäre eine Aufführung ohne Musik? Neben dem "Gamelan", einem indonesischen Ensemble aus gestimmten Gongs, mischt Hayati alte und neue Klänge, indem es traditionelle und moderne Techniken miteinander verbindet.

_"Die Klangfarben der traditionellen indonesischen Musik sind vielfältig. Wir haben versucht, die Klangfarben des Instelstaats zu kombinieren._Ich habe eine javanische und eine traditionelle Melodie mit Streicher-Elementen und verschiedenen Spiel-Techniken neu komponiert",  sagt der musikalische Leiter Gunarto Bahasa.

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Musikdirektor Gunarto Bahasaeuronews

Eine Stadt mit dem Fahrrad erleben

Zu sagen, dass Ali Bin Towar al-Kuwari gerne reist, wäre eine Untertreibung. Der katarische Unternehmer und Sportler hat bereits mehr als 80 Länder bereist.

Er wurde zum CultuRide-Botschafter der Initiative Kulturjahre ernannt wurde - eine Radtour zu historischen Stätten im indonesichen Yogyakarta, der Heimat des Borobudur-Tempels, des größten buddhistischen Tempels der Welt.

"Es war absolut großartig, den größten Tempel der Welt zu sehen und ein Stück tiefgründige Geschichte zu erleben", sagte er gegenüber Qatar 365.

"Es ist sehr interessant, man erlebt und spürt die Stadt ganz anders als mit dem Auto. Wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist, sieht man die kleinen Kinder, die Hühner, die Felsen. Man erlebt die Bäume, jeden einzelnen Ort sehr intensiv. Auf dem Fahrrad taucht man in die Stadt ein."

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Ali Bin Towar al-Kuwari, Sportler und CultuRide-Botschafter "Years of Culture"euronews

Im Gespräch über das Kulturjahr Indonesien-Katar 2023 sagte Ali Bin Towar al-Kuwari gegenüber Qatar 365, dass seine jüngste Reise in das südostasiatische Land ihn "auf persönlicher Ebene viel gelehrt hat."

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"Wir sprachen mit Einheimischen über ihren Alltag und ihre Lebensumstände. Ich leitete eine Reisegruppe von 17 Personen, wir erkundeten die Kultur bis zu ihren Wurzeln."

Foto: Ali Bin Towar al-Kuwari
Indonesische CultuRide-Tour nach YogyakartaFoto: Ali Bin Towar al-Kuwari

"Man kann viel in Indonesien entdecken, es gibt auch große Unterschiede und verschiedene Religionen. Ich habe mich gefragt, wie sie es schaffen, bei all dieser Vielfalt in Frieden miteinander zu leben", fügte er hinzu.

"Geekend": Die internationale Popkultur in Katar feiern

"Cosplaying" - also die originalgetreue Darstellung einer japanischen Animations-Figur – ist nicht typisch für Katar. Aber für ein Wochenende im Jahr ist "Geekend" der Treffpunkt für Cosplay-Enthusiasten, Gamer und Abenteuerlustige.

Im Vergangenen Jahr kam Simran Kadam als Fan zur "Geekend". Dieses Jahr tritt sie dort als die japanische Videospielfigur "Kamisato Ayaka" auf.

"Sie ist eine Person, die eine große Last auf ihren Schultern trägt, weil sie immer wie eine Prinzessin aussehen muss. Aber im Grunde ist sie allein, weil sie keine Eltern mehr hat und sie immer perfekt aussehen soll", erklärte Simran.

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Auf der Geekend bleibt sie mit ihrem Kostüm nicht lange allein.

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Simran Santosh Kadam, Cosplayer ‘Kamisato Ayaka’euronews

"Die Leute fragen: 'Oh mein Gott, ist das Kamisato Ayaka?' Und dann werden wir sofort Freunde", erzählt sie.

"Wo man auch hinschaut, lernen sich Leute kennen. Sie tauschen sich über ihr Lieblingsspiel, ihre Lieblingsfiguren, ihre Lieblingsfilme aus. Das findet man sonst nirgendwo in Katar – nur hier."
Simran Santosh Kadam,
Cosplayer

Die "Geekend" ist ein geschützter Raum, in dem man sich austoben und seinen inneren Nerd ausleben kann. Die Organisatoren hoffen, dass es auch ein Ort ist, an dem man sich engagieren und inspirieren lassen kann und an dem die Besucher in aller Ruhe und ohne Vorurteile alles feiern können, was schräg ist.

"Wir feiern die Popkultur. Wir feiern Menschen, die ihre Liebe für Animationskunst, für Videospiele, für Brettspiele zeigen, wir feiern talentierte junge Menschen", sagte Abdulla Jassim Al-Mosallam, Geschäftsführer des Doha Film Institute.

Mohamed Alansi hat Spaß an Videospielen. Aber er spielt sie nicht nur, er entwickelt sie auch. Der Videospielentwickler aus Katar schätzt an der "Geekend", dass es ihm die Möglichkeit gibt, Zeit mit anderen Spielern zu verbringen.

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Abdulla Jassim Al-Mosallam, Geschäftsführer des Doha Film Instituteeuronews

"Die 'Geekend' ist wichtig für uns Spieleentwickler: Die Leute erfahren, dass es dieses Segment, diesen Trend hier gibt, sie erleben uns, das spornt uns an", findet er.

Von Gamern über Abenteurer bis hin zu Cosplayern - es gibt für jeden eine Subkultur.

"Wenn man sich umschaut, sieht man, dass die Leute zusammenfinden. Sie unterhalten sich über ihr Lieblingsspiel, ihre Lieblingsfiguren, ihre Lieblingsfilme. Das finden Sie nirgendwo sonst in Katar. Man findet es hier", sagt Simran Santosh Kadam.

Und das ist Musik in den Ohren der Organisatoren.

"Ein Geek zu sein war nicht immer etwas, worauf die Leute stolz waren", verriet Abdulla Jassim Al-Mosallam. "Aber jetzt nehmen wir den Namen in Besitz und sind stolz auf das, was wir lieben und genießen."

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