Historisches Bild: erstes Polizeifoto eines ehemaligen US-Präsidenten

Fahndungsfoto von Ex-US-Präsident Donald Trump
Fahndungsfoto von Ex-US-Präsident Donald Trump Copyright AP/AP
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Von Julika Herzog mit dpa, AP, AFP
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Es ist ein historisches Bild: Donald Trump ist der erste ehemalige US-Präsident, von dem es ein Polizeifoto gibt, einen sogenannten "Mugshot".

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Die denkwürdige Aufnahme wurde im Fulton County Gefängnis in Atlanta geschossen. Wegen einer Anklage des Wahlbetrugs musste sich Trump hier offiziell festnehmen lassen. Neben dem erkennungsdienstlichen Foto wurden seine Fingerabdrücke genommen, Größe und Gewicht ins System eingegeben.

Trump: "Das ist ihre Art, Wahlkampf zu führen"

Danach durfte er - wie in den USA üblich- das Gefängnis gegen Hinterlegung einer Kaution in Höhe von 200.000 US-Dollar bis zum Prozessbeginn wieder verlassen.

Am Flughafen gab sich Trump kurz darauf gewohnt kämpferisch: "Was hier passiert, ist eine Justiz-Farce. Wir haben nichts falsch gemacht, ich habe nichts falsch gemacht und alle wissen das. Ich habe noch nie so viel Unterstützung erfahren und das gilt auch für die anderen. Was sie hier tun, ist Wahlbeeinflussung. Sie versuchen, sich in eine Wahl einzumischen. So etwas hat es in unserem Land noch nie gegeben. Das ist ihre Art, Wahlkampf zu führen."

Mit "Mugshot" zurück zu Twitter-Nachfolger

Der republikanische Präsidentschaftskandida nutzte das Bild auch direkt für seine Zwecke: Kurz nachdem er das Gefängnis wieder verließ, kehrte der 77-Jährige mit dem "Mugshot" auf die Twitter-Nachfolgeplattform X zurück - zweieinhalb Jahre nach seinem letzten Post dort. Unter das Bild schrieb er in Großbuchstaben «Wahlbeeinflussung» und "niemals aufgeben!".

Der republikanische Präsidentschaftskandidat ist im US-Bundesstaat Georgia gemeinsam mit 18 weiteren Beschuldigten wegen des Versuchs der Wahlmanipulation zu seinen Gunsten nach der Präsidentschaftswahl 2020 angeklagt, bei der er knapp dem Demokraten Joe Biden unterlegen war, .

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Republikaner und den anderen Angeklagten eine Frist bis zu diesem Freitag gesetzt, um sich aus freien Stücken bei den Strafverfolgungsbehörden in Atlanta zu melden.

Zweifel und Spot an Trumps Gewichtsangabe

Trump kam dem am Donnerstagabend nach. Die Behörden in Atlanta gewährten ihm dabei aber keine Ausnahmeregelunge.- anders als jene in den drei anderen Strafverfahren in New York, Miami und Washington, wo die Behörden auf ein solches Bild verzichtet hatte. Das Foto aus Atlanta dürfte nun in die Geschichte eingehen.

Insbesondere die Angabe seines Gewichts von umgerechnet 97 Kilo sorgte für Zweifel und Spott im Internet.

Es ist die vierte Anklage, die momentan in den USA gegen ihn läuft. Die Vorwürfe in Georgia wiegen dabei besonders schwer: Anklägerin Fani Willis nachweisen, dass Trump der Kopf einer "kriminellen Vereinigung" war. Die Mindeststrafe für eine solche Anklage nach den sogenannten Rico-Statuten beträgt fünf Jahre, maximal sind 20 Jahre Haft möglich.

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