Höhlenforscher mit Magenblutung sitzt in 1000 Meter Tiefe fest

US-amerikanischer Höhlenforscher Mark Dickey - momentan gefangen in einer Höhle in der Südtürkei
US-amerikanischer Höhlenforscher Mark Dickey - momentan gefangen in einer Höhle in der Südtürkei Copyright Turkish Government Directorate of Communications/AP
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Von Euronews mit dpa
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Einsatzkräfte aus mehreren Ländern versuchen ihm zu helfen.

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Einsatzkräfte in der Türkei versuchen den fünften Tag in Folge, einen schwer erkrankten US-Höhlenforscher aus rund 1000 Meter Tiefe zu befreien. Seit Sonntag arbeiteten rund 150 Helfer daran, den Mann aus der Morca-Höhle in der Südtürkei zu bergen, sagte Yaman Özakin, Sprecher des türkischen Verbandes der Höhlenforscher, der Deutschen Presse-Agentur.

Mark Dickey sei Teil eines internationalen Forschungsteams, das die dritttiefste Höhle der Türkei erkunde.

Während der Expedition habe er in 1250 Metern Tiefe eine Magenblutung erlitten. Seine Kollegen hätten es geschafft, ihn in das Lager in 1000 Metern Tiefe zu bringen, eine Bergung gestalte sich aber als äußerst schwierig. Er müsse mit einer speziellen Vorrichtung herausgebracht werden, die aber nicht durch die engen Höhlengänge passe. 

Derzeit sprengten Einsatzkräfte die engen Stellen auf.

Dem Höhlenverband zufolge sind inzwischen Ärzte zu dem US-Amerikaner vorgedrungen. Er habe bislang eine Bluttransfusion erhalten. 

Mark Dickey sagte gegenüber dem türkischen Fernsehen, das einen Kameramann in die Höhle geschickt hatte: "Wie Sie sehen, bin ich klar im Kopf, ich spreche. Aber ich habe innere Verletzungen, also werde ich viel Hilfe brauchen, um hier rauszukommen. In der Höhlenforschung ist so eine Situation oft eine großartige Gelegenheit, um zu zeigen, wie gut wir länderübergreifend zusammenarbeiten können.“

Italien entsandte ein Team aus 46 Höhlenrettern in die Türkei. 33 Retter, Ärzte und Techniker wurden mit einem Flug der italienischen Luftwaffe transportiert, während ein zweites Team mit zwei Transportern mit Logistikausrüstung auf dem Seeweg eintraf.

Retter aus ganz Europa eilten zu der Höhle in der Türkei.

Nach Einschätzung von Özakin wird es aber noch etwa zwei Wochen dauern, bis der Höhlenforscher herausgebracht werden kann.

In Deutschland hatte 2014 eine Rettungsaktion in der Riesending-Schachthöhle, der längsten und tiefsten Höhle Deutschlands, für Aufregung gesorgt. Damals war ein Speläologe von einem Steinschlag am Kopf getroffen worden und in einer elf Tage dauernden Rettungsaktion aus 1000 Metern Tiefe wieder ans Tageslicht gebracht worden.

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