Selenskyj bei der UNO in New York: Das steht für die Ukraine auf dem Spiel

Präsident Wolodymyr Selenskyj kämpft für die Unterstützung der Ukraine.
Präsident Wolodymyr Selenskyj kämpft für die Unterstützung der Ukraine. Copyright Eduardo Munoz/AP Photo
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Von Euronews mit DPA
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Erstmals seit Kriegsbeginn nimmt der ukrainische Präsident Selenskyj persönlich an der UN-Vollversammlung teil. Dort kämpft er um die Unterstützung der Ukraine, die besonders in den USA immer kontroverser diskutiert wird.

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Zum ersten Mal seit dem russischen Angriff auf die Ukraine wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Person vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York sprechen. Im vergangenen Jahr war er per Video zugeschaltet.

Es wird erwartet, dass Selenskyj in seiner 15-minütigen Ansprache für Unterstützung im Krieg gegen Russland, seine Bedingungen für Frieden und seine Vorstellungen für ein Kriegsverbrechertribunal werben wird.

Dabei wird es vor allem darum gehen, skeptische Länder von seinem Kurs zu überzeugen.

Selenskyj kämpft um Unterstützung in den USA

Selenskyj muss jedoch auch um die Unterstützung der USA kämpfen. Dort ist die Militärhilfe für die Ukraine zu einem kontroversen Thema geworden.

Im kommenden Jahr stehen in den USA Präsidentschaftswahlen an. Einige republikanische Kandidaten haben bereits klargestellt, dass die Unterstützung der Ukraine für sie keine Priorität hat.

Für Ron DeSantis, den Gouverneur von Florida, gehöre der Krieg in der Ukraine nach eigenen Aussagen nicht zu den "überlebenswichtigen nationalen Interessen" der USA, Vivek Ramaswamy erklärte, dass er als Präsident "keinen weiteren Dollar an die Ukraine" geben würde.

Mit den USA würde der Ukraine einer ihrer wichtigsten Unterstützer wegbrechen.

Im Rahmen der Vollversammlung wird Selenskyj am Mittwoch bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates im Mittelpunkt stehen. Dort könnte er erstmals seit Kriegsbeginn auf den russischen Außenminister Sergej Lawrow treffen.

Neue Zusammenarbeit zwischen Industrie- und Entwicklungsländern

Viele Staaten in Lateinamerika, Afrika und Asien wünschen sich, dass ihre Probleme bei der UN-Vollversammlung eine größere Rolle spielen.

Auch das angepeilte Hauptthema der UN-Vollversammlung ist eigentlich ein anderes: Die Entwicklung einer neuen Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Industrie- und Entwicklungsländern soll in Gang gebracht werden.

Viele der Regierungschefs des globalen Südens wünschen sich Frieden in der Ukraine. Der Krieg "ermüde die Menschheit", sagte kürzlich Brasiliens Präsident Lula da Silva.

Gefangenenaustausch zwischen den USA und dem Iran

Auch der iranische Präsident Ebrahim Raisi nimmt an der Vollversammlung teil. Im Vorfeld hatten sich die USA und der Iran auf einen Gefangenenaustausch geeinigt. Fünf US-Staatsbürger und fünf Iraner wurden freigelassen. Außerdem erhält der Iran Zugriff auf rund 5,6 Milliarden Euro aus seinem eigenen Vermögen. Das Geld war in Südkorea aufgrund von internationalen Sanktionen eingefroren wurden.

Die Vereinbarung wurde vorab in den USA heiß diskutiert. Der ehemalige Vize-Präsident Mike Pence bezeichnete den Deal als "größte Lösegeldzahlung in der amerikanischen Geschichte". Kritiker:innen mahnten, dass der Iran die Milliarden für militärische Zwecke nutzen könnte.

Die US-Regierung betonte jedoch, dass das Geld nur für humanitäre Zwecke eingesetzt werden könne, zum Beispiel für Lebensmittel oder Medikamente. Das Geld solle allein dem iranischen Volk zugutekommen, nicht Irans Führung.

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