Die Flüchtlingszahlen im Mittelmeer sind in diesem Jahr stark gestiegen. Die Mittelmeerstaaten haben suchen deshalb nach einer gemeinsamen Linie, um sich innerhalb der EU besser durchzusetzen.
Ein Gipfel von europäischen Staaten zur Flüchtlingspolitik ist ohne konkretes Ergebnis zu Ende gegangen. In der Abschlusserklärung des Treffens auf Malta heißt es, die Bedürfnisse der besonders betroffenen Staaten müssten berücksichtigt werden.
Der französische Präsident Emmanuel Macron rief zu einem gemeinsamen europäischen Handeln beim Thema Migration auf.
Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind in diesem Jahr bereits rund 186 000 Menschen über das Mittelmeer in Europa angekommen. Die meisten, nämlich 130 000, wurden in Italien registriert.
Das ist ein Anstieg von mehr als 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Viele unbegleitete Jugendliche
Auch die Zahl der unbegleiteten Minderjährigen ist deutlich gestiegen, so das UN-Kinderhilfswerk Unicef. Allein auf der Route im Zentralen Mittelmeer von Afrika Richtung Italien seien in diesem Jahr bereits 11 600 Kinder und Jugendliche ohne Begleitung in Europa angekommen. Das seien 60 Prozent mehr als bis Ende September 2022, sagte die Unicef-Regionaldirektorin für Europa und Zentralasien, Regina De Dominicis.
Neben der zentralen gibt es noch die östliche und die westliche Mittelmeerroute, auf denen aber wesentlich weniger Menschen nach Europa flüchten.
Nach Angaben von De Dominicis sind zur Zeit rund 21 700 unbegleitete Minderjährige in Aufnahmezentren in Italien. Zum gleichen Zeitpunkt 2022 seien es 17 700 gewesen. Die größte Gruppe seien junge Menschen aus Ägypten, Tunesien und Guinea.
In der kommenden Woche soll sich ein Gipfel aller EU-Staaten erneut mit dem Thema beschäftigen.