Israel dreht den Hahn zu: Im Gazastreifen werden Treibstoff und Lebensmittel knapp.
Das Überleben in Gaza wird für die rund zwei Millionen Palästinenser jeden Tag schwieriger. Zu den Härten des Krieges kommt die Belagerung hinzu. Israel hat nach dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober alle Treibstofflieferungen in den Gazastreifen eingestellt. Ohne Strom und Treibstoff ist die Lage in vielen Städten, wie etwa im südlichen Chan Junis, verzweifelt.
Khalid al-Najjar schildert die Lage: „Jeder braucht Treibstoff, um Wasser zu seinen Häusern zu pumpen, seine Felder zu bewässern und Geflügel, Rinder und Schafe zu versorgen. Die ganze Welt ist auf Treibstoff angewiesen. Er ist für uns ein lebenswichtiges Gut, genau wie Lebensmittel.“
Auch die Wasserversorgung ist nicht gewährleistet. Israel liefert ein Drittel des Trinkwassers nach Gaza. Der Rest hängt von Brunnen und Reservoirs ab. Die wiederum benötigen Strom, um das Wasser in die Häuser zu pumpen.
UN-Generalsekretär António Guterres hat eine "humanitäre Feuerpause" gefordert: "Ich rufe zu einer sofortigen Feuerpause auf, um genug Zeit und Platz bereitzustellen, damit meine beiden Aufrufe realisiert und das epische menschliche Leid gelindert werden kann" sagte er in Peking bei einer Rede zum "Seidenstraßen"-Gipfel. Mit seinen beiden Aufrufen meinte er seine Forderung an die Hamas, Geiseln freizulassen, und an Israel, humanitäre Hilfe im Gaza-Streifen zuzulassen.
Die israelische Armee hat unterdessen die Einwohner der Stadt Gaza sowie des nördlichen Gazastreifens aufgerufen, ein "humanitäres Gebiet" südlich von Wadi Gaza aufzusuchen. Dort werde humanitäre Hilfe zur Verfügung gestellt. Das Gebiet befinde sich in Al-Mawasi. Die Armee empfehle auch, sich in offene Gebiete im Westen von Chan Junis, ebenfalls im Gebiet von Al-Mawasi, im Süden des Gazastreifens zu begeben.