Am Dienstag haben israelische Luftangriffe den südlichen Gazastreifen bombardiert

Video. Gazastreifen steuert auf "echte Katastrophe" zu

US-Präsident Joe Biden wird am Mittwoch nach Israel aufbrechen, um seine "eiserne" Unterstützung zu bekunden und zu verhindern, dass sich der eskalierende Krieg im Gazastreifen zu einem regionalen Konflikt ausweitet.

US-Präsident Joe Biden wird am Mittwoch nach Israel aufbrechen, um seine "eiserne" Unterstützung zu bekunden und zu verhindern, dass sich der eskalierende Krieg im Gazastreifen zu einem regionalen Konflikt ausweitet.

Die Reise erfolgt nur wenige Tage, nachdem Hamas-Kämpfer aus dem Gazastreifen die stark befestigte Grenze Israels durchbrochen und mehr als 1.400 Menschen, die meisten von ihnen Zivilisten, erschossen, erstochen und verbrannt haben.

Das geschockte Israel hat darauf mit heftigen Luftangriffen auf den von der Hamas kontrollierten Gazastreifen und mit der Entsendung von Zehntausenden von Soldaten an die Grenze reagiert, um eine umfassende Bodenoffensive vorzubereiten.

Washington hat bereits zwei Flugzeugträger-Kampfgruppen in das östliche Mittelmeer entsandt, "um feindliche Handlungen gegen Israel zu verhindern".

Der Iran warnte am Montag vor einer möglichen "Präventivaktion" gegen Israel "in den kommenden Stunden" und hat wiederholt vor einer Bodeninvasion in Gaza gewarnt.

"Die Widerstandsführer" werden nicht zulassen, dass "Israel in Gaza tut, was es will", sagte Außenminister Hossein Amir-Abdollahian.

Was bringt der Besuch des US-Präsidenten?

Biden wird auch versuchen, die militärische Reaktion Israels zu lenken, denn die Kritik an den verheerenden Auswirkungen des Krieges auf die palästinensische Zivilbevölkerung wächst. Mehr als 2.750 palästinensische Zivilist:innen wurden getötet, die Überlebenden müssen mit schwindenden Vorräten an Lebensmitteln, Wasser und Treibstoff auskommen.

Israel hat die Bewohner des nördlichen Gazastreifens aufgefordert, sich in den Süden zu begeben, um einen gefährlichen Bodenangriff auf die Stadt vorzubereiten. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA sind seit Beginn des Konflikts vor zehn Tagen mehr als eine Million Palästinenser aus ihren Häusern geflohen.

Echte Katastrophe droht im Gazastreifen

Der Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Ahmed Al-Mandhari, sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Gazastreifen steuere auf eine "echte Katastrophe" zu.

Seit Israels Evakuierungsbefehl für den nördlichen Gazastreifen haben ganze Familien, kleine Kinder und ältere Menschen ihr Hab und Gut zusammengetragen und sind in den südlichen Gazastreifen geflohen, wo sie sich in jedem verfügbaren Raum, ob drinnen oder draußen, niedergelassen haben.

In der Stadt Khan Yunis im südlichen Gazastreifen hat sich die normale Einwohnerzahl von 400.000 ungefähr verdoppelt.

Tausende weitere Palästinenser haben sich am Grenzübergang Rafah zu Ägypten versammelt, um zu fliehen.

"Die Situation ist katastrophaler, als ich es mir hätte vorstellen können", sagte Jamil Abdullah, ein schwedischer Palästinenser, der hofft, die Stadt verlassen zu können, nachdem er gezwungen war auf der Straße zu schlafen, und weiter: "Es gibt Leichen auf den Straßen. Gebäude stürzen auf ihre Bewohner ein. Überall ist Blut. Der Geruch der Toten ist überall."

Die Anwohner:innen des Gazastreifens sitzen in der Falle, denn die arabischen Nachbarländer befürchten, dass die Palästinenser für immer ins Exil geschickt werden könnten, wenn sie den Streifen verlassen.

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