Wegen Terrorbedrohung: Slowenien führt Kontrollen an Grenzen zu Ungarn und Kroatien ein

LKWs in der Warteschlang an der Grenze zwischen Kroatien und Slowenien
LKWs in der Warteschlang an der Grenze zwischen Kroatien und Slowenien Copyright DENIS LOVROVIC/AFP or licensors
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Von Euronews mit AFP/DPA
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Die Regierung in Ljubljana begründete dies mit der veschärften terroritischen Bedrohung. Gefahr drohe vor allem durch illegale Migranten auf der so genannten Balkanroute.

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Slowenien hat aus Sicherheitsgründen mit Wirkung ab diesem Samstag Kontrollen an der ungarischen und kroatischen Grenze eingeführt. Die Maßnahme gilt voraussichtlich für zwei Monate

Die Regierung in Ljubljana begründete dies mit der veschärften terroritischen Bedrohung. Gefahr drohe vor allem durch illegale Migranten auf der so genannten Balkanroute.

Schengen-Abkommen vorübergehend ausgesetzt

Viljem Toškan, ein Polizeisprecher: "Die Kontrollen an diesen Grenzübergängen werden gezielt durchgeführt. Das heißt, sie zielen darauf ab, Personen aufzuspüren, die eine Gefahr für die öffentliche Ordnung darstellen und terroristische Handlungen oder Angriffe gegen die Republik Slowenien verüben könnten."

Zuvor hatte bereits das Nachbarland Italien angekündigt, ab mit diesem Wochenende an der Grenze zu Slowenien Kontrollen einzuführen, vorerst für zehn Tage. Es bildeten sich lange Fahrzeugschlangen, die Wartezeit für die Einreise nach Slowenien betrug bis zu einer Stunde.

Slowenien, Kroatien, Ungarn und Italien gehören dem an sich grenzkontrollfreien Schengen-Raum an. Ausnahmsweise temporäre Grenzkontrollen an den Schengen-Binnengrenzen müssen Schengen-Staaten mit Brüssel absprechen.

Auch Deutschland und Österreich

Auch Österreich hat stationäre Kontrollen an der Grenze zu Tschechien eingerichtet - als  eine Reaktion auf die neu eingeführten Kontrollen Deutschlands an der tschechischen Grenze. Es gehe darum, Schleuser am Ausweichen zu hindern, hieß aus dem Innenministerium in Wien. Die österreichische Maßnahme ist seit vergangenem  Mittwoch vorerst für zehn Tage in Kraft bleiben.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte am Montag nach längerem Zögern stationäre Kontrollen für die Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz bei der EU-Kommission angemeldet. 

Laut Faeser soll so die irregulären Migration begrenzt und die Schleusungskriminalität noch stärker bekämpft werden. Deutschland kontrolliert außerdem schon seit 2015 Einreisende aus Österreich nach Bayern.

Zuvor hatten Polen, Tschechien und Österreich Woche ihre vorübergehenden Kontrollen an der Grenze zur Slowakei bis Anfang November verlängert, um die irreguläre Migration über die Balkanroute nach Westeuropa einzudämmen.

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