Krieg im Gazastreifen: Weltsicherheitsrat nimmt Gaza-Resolution mit Waffenruhe-Forderung an

Bald könnte sich die Belagerung des Gazastreifens auch auf den Süden ausweiten.
Bald könnte sich die Belagerung des Gazastreifens auch auf den Süden ausweiten. Copyright Israel Defense Forces/AP
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Von Euronews mit DPA
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Der Weltsicherheitsrat hat sich auf eine völkerrechtlich bindende Forderung nach tagelangen Feuerpausen im Gazastreifen geeinigt. Die Bevölkerung im Süden der Region wird derweil aufgefordert, zu fliehen.

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Der Weltsicherheitsrat hat eine völkerrechtlich bindende Resolution mit der Forderung nach tagelangen Feuerpausen im Gazastreifen angenommen. Nach langem Ringen einigte sich das mächtigste UN-Gremium am Mittwoch in New York auf den gemeinsamen Beschluss - die USA verzichteten auf ein Veto und enthielten sich.

Angeblicher Waffenfund im Schifa-Krankenhaus

Die israelische Armee hat nach Angaben eines Militärsprechers Waffen im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen gefunden. Der Einsatz dauere weiter an.

In einer Abteilung der Klinik sei ein Zimmer mit spezieller Technologie und Kampfausrüstung der islamistischen Hamas gefunden worden, sagte er weiter. Ein Einsatzzentrum der Hamas sei in einer anderen Abteilung entdeckt worden.

Die Funde bewiesen "eindeutig, dass Schifa für militärische Zwcke missbraucht wurde, im absoluten Gegensatz zu internationalem Recht". Die Angaben der Armee ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen. Die Hamas dementierte die Berichte als "offensichtliche Lüge und Farce".

Die UN blicken besorgt auf Operation im Krankenhaus

In der Nacht zu Mittwoch waren Bodentruppen in das Krankenhaus vorgedrungen, stundenlang wurde gekämpft.

Die Vereinten Nationen zeigten sich ob des Einsatzes im Krankenhaus besorgt. Krankenhäuser dürften auf keine Art und Weise in irgendeinem Kampf genutzt werden, erklärte der UN-Sprecher Stephane Dujarric in New York. "Sie sind durch das humanitäre Völkerrecht geschützt", so Dujarric weiter.

Die israelischen Streitkräfte sprachen von einer "präzisen und gezielten Operation" im Schifa-Krankenhaus.

Bevölkerung im Süden des Gazastreifens zur Flucht aufgefordert

Während sich die Belagerung des nördlichen Gazastreifens weiter zuspitzt, gibt es bereits Überlegungen, in den Süden vorzudringen. Dort lebt der Großteil der Bevölkerung des Gazastreifens. Die israelische Armee hat nach Medienberichten die Bewohner:innen des Gebiets aufgefordert, zu fliehen. Sie sollen sich in die sichere Zone im Westen begeben.

Knapp 1,6 Millionen der rund 2,2 Millionen Einwohner:innen des Gazastreifens befinden sich inzwischen nach UN-Angaben auf der Flucht. Israel hatte die Zivilbevölkerung im Norden aufgefordert, in den Süden zu fliehen. Allein seit dem 5. November sind etwa 200.000 Menschen diesem Aufruf gefolgt. Das UN-Hilfswerk für Palästinenser gibt an, im Süden des Gazastreifens rund 630.000 Binnenflüchtlinge zu beherbergen.

Derweil kommen erstmals seit Ausbruch der Kämpfe Treibstofflieferungen im Gazastreifen an, die vor allem von den Hilfsorganisationen und Gesundheitseinrichtungen dringend benötigt werden.

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