Brennpunkt Elbe: Angespannte Lage in deutschen Flutgebieten

Das von Wasser umgebene Dorf Eichen nahe Nidderau in Hessen am 28.12.23
Das von Wasser umgebene Dorf Eichen nahe Nidderau in Hessen am 28.12.23 Copyright Andreas Arnold/(c) Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
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Von Thomas GahdeAP, dpa
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In deutschen Hochwasergebieten kann immer noch nicht vollständig Entwarnung gegeben werden. Immerhin kam bislang niemand ernsthaft zu Schaden. Ganz andere Folgen hatte der Sturm Gerrit in England.

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Im Osten und Norden Deutschlands, aber auch in anderen Teilen Europas bleibt die Hochwasser- und Unwetterlage angespannt bis brenzlig. Örtlich gibt es aber auch Entwarnung.

Einer der größten Gefahrenherde ist der stetig steigende Pegel der Elbe wie im Dresdner Stadtteil Laubegast, wo Sandsäcke gestapelt wurden.

Weiter flussabwärts im Raum Magdeburg öffneten die Behörden in der Not ein 135 Meter langes Wehr, um das Elbwasser an den Städten Magdeburg und Schönebeck vorbei durch einen Kanal zu leitet, ehe es wieder in die Elbe zurückfließt.

Ein Anwohner in Dresden sagte: "Wir übernachten in der Sporthalle, glaube ich. Vielleicht sind wir heute Abend schon wieder da, man weiß es nicht, wir werden sehen. Das ist die Natur, da kann man nichts machen."

Allerdings wird erwartet, dass der Wasserstand der Elbe im Laufe des Freitags zurückgehen wird. Das Schlimmste scheint überstanden.

Aber auch in Teilen Niedersachsens sind weiterhin Gebäude unmittelbar vom Hochwasser bedroht. Hunderte Menschen mussten unter anderem in Lilienthal bei Bremen evakuiert werden. Tatkräftige Verstärkung in Meppen kam aus München angereist.

Vorsichtige Entwarnung dagegen in den Niederlanden. Die starken Regenfälle, die viele Flüsse anschwellen ließen, schienen am Donnerstag abzuflauen.

In der östlichen Stadt Deventer behielten die Einwohner das steigende Wasser des Flusses Ijssel genau im Auge.

Rettungskräfte schütteten Sandsäcke entlang der Stadtmauern auf und sperrten Straßen, um sich auf steigende Pegel vorzubereiten.

Rhein steigt auf 14,5 Meter über NN

Der Verband der Wasserwirtschaftsämter erklärte jedoch, dass die Regenfälle abflauen und Deventer voraussichtlich nicht überflutet werden würde.

Der Hauptstrom des Rheins erreichte am frühen Donnerstag bei Lobith an der deutschen Grenze einen Höchststand von 14,5 Metern über dem normalen Pegel.

Die niederländischen Landwirte haben davor gewarnt, dass die schlechten Wetterbedingungen die Kartoffel- und Zuckerrübenernte beeinträchtigen könnten.

Drei Unwetter-Tote in England

Weiter westwärts in der englischen Grafschaft Yorkshire kamen drei Männer bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben.

Ihr Allrad-Geländewagen war bei einem offenbar wetterbedingten Verkehrsunfall von der Straße abgekommen und in den Fluss Esk gestürzt. Ein Augenzeuge veruchte vergeblich, zum Fahrzeug vorzudringen und wurde dabei selbst verletzt. Für die drei Männer kam die Hilfe der Feuerwehr zu spät. Die genauen Umstände der Tragödie sind jetzt Gegenstand von Ermittlungen.

In Ungarn führt die Donau weiterhin Fluten nach Budapest. Nach einem Höchststand am Donnerstag sollten auch hier die Pegel im Laufe des Freitags wieder sinken.

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