Aus der Schmaus? Schlachtverbot von Hunden für menschlichen Verzehr

Aktivisten vor dem Parlament in Seoul am 9.1.24
Aktivisten vor dem Parlament in Seoul am 9.1.24 Copyright Ahn Young-joon/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von Thomas GahdeAP
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Hunde in Südkorea dürfen ab 2027 nicht mehr für den menschlichen Bedarf gezüchtet und geschlachtet werden. Der Konsum von Hundefleisch ist dort seit mehreren Jahren rückläufig.

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Mit überwältigender Mehrheit hat das südkoreanische Parlament eine jahrhundertealte Tradition ins Abseits gestellt.

Die Nationalversammlung verabschiedete ein Gesetz, dass die Zucht und die Tötung von Hunden für den menschlichen Verzehr verbietet. Dafür stimmten 208 Abgeordnete bei zwei Enthaltungen und keiner Gegenstimme.

Das Gesetz soll nach einer Übergangszeit 2027 in Kraft treten und Haftstrafen von bis zu drei Jahren oder hohe Geldbußen bei Verstößen ermöglichen.

Dutzende von Tierschutzaktivisten versammelten sich vor der Nationalversammlung, um die Verabschiedung des Gesetzes zu feiern. Sie trugen große Fotos von Hunden, skandierten Slogans und hielten Plakate mit der Aufschrift "Korea ohne Hundefleisch kommt". 

Südkoreas Strahlkraft in Asien: Ziehen andere Länder nach?

Der Verzehr von Hundefleisch ist in Südkorea weder ausdrücklich verboten noch legalisiert. Jüngste Umfragen zeigen, dass sich mehr als die Hälfte der Südkoreanerinnen und Südkoreaner einen entsprechenden Bann wünscht und selbst nicht zu Hundefleisch greift. Jeder dritte Befragte sprach sich gegen ein Verbot aus.

Hunde werden auch in China, Vietnam, Indonesien, Nordkorea und in einigen afrikanischen Ländern gegessen. Südkoreas Hundefleischindustrie hat jedoch aufgrund des Rufs des Landes als kulturelles und wirtschaftliches Zugpferd in Asien mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen. 

Außerdem ist es das einzige Land mit industriellen Hundefarmen. In den meisten Betrieben in Südkorea werden etwa 500 Hunde gezüchtet, in anderen sind es durchaus Tausende.

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