Lokführer setzen Streik fort

Abgestellte Züge vor dem Frankfurter Hauptbahnhof, 10. Januar 2024
Abgestellte Züge vor dem Frankfurter Hauptbahnhof, 10. Januar 2024 Copyright Michael Probst/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
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Von Liv Stroud
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Der GdL-Streik soll noch bis Freitag abend dauern. Es kommt weiter zu Zugausfällen. Im Fernverkehr verkehrt jeder fünfte Zug.

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Stillstand auf Deutschlands Bahnhöfen. Die Lokführergewerkschaft GdL hat aufgerufen, bis Freitag, die Arbeit niederzulegen. Die GdL klagt über schlechte Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne. Sie fordert eine Gehaltserhöhung und die Reduzierung der Schichtarbeitsstunden auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich.

"Wir müssen den Beruf attraktiv machen, dass die Leute zu uns kommen, dass sie auch bleiben Viele gehen auch schnell wieder. Und deshalb ist das notwendig. Wir müssen irgendwas tun. Der Bahnvorstand hat keine Ideen, der macht nichts," begründet GdL-Funktionär Rene Bäselt, der als Zugchef im DB-Fernverkehrs arbeitet, den Streik.

Sowohl Lokführer als auch Passagiere äußern Unmut über die Pläne, den Vorstandsmitgliedern der Deutschen Bahn trotz Rekordverspätungen im Jahr 2022 5 Millionen Euro an Prämien zu gewähren. Die Stimmung in Deutschland ist von Frustration geprägt und führt zu vielen weiteren Protesten.

35% der deutschen Züge kamen 2023 zu spät

Deutschland belegt derzeit den achten Platz in Europa in Bezug auf die Häufigkeit von Streiks, aber Experten erwarten einen Anstieg der Aktionen im Jahr 2024. Um jedoch zu Frankreich aufzuschließen, müsste Deutschland fünfmal so viele Streiks durchführen wie im Jahr 2021.

Die GdL hat mit weiteren Streiks gedroht, es sei denn, die Bahn kommt ihr entgegen. Die aber argumentiert, dass die geforderte Arbeitszeitverkürzung nicht möglich sei, und verweist auf den Fachkräftemangel.

Einige Experten prognostizieren sogar, dass es aufgrund der fehlenden Infrastruktur bis weit in die 2030er-Jahre zu Verspätungen bei den Zügen kommen wird.

Experten sind besorgt, dass diese Streiks zu Problemen in der Lieferkette führen könnten, da auch Güterzugführer am Streik teilnehmen. Mit Straßen, die auch durch Traktoren aufgrund der laufenden Bauernproteste blockiert sind, ist klar, dass die Regierungskoalition der größten Volkswirtschaft Europas unter Druck stehen muss.

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