Bahnstreik vorbei - Weselsky sieht GDL als Sieger

Bahnstreik vorbei - Weselsky sieht GDL als Sieger
Copyright 
Von Christoph Debets mit DPA
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Die heftigste Streikserie in der Geschichte der Deutschen Bahn geht zu Ende. Bahn und Lokführergewerkschaft GDL einigten sich am frühen Donnerstagmorgen auf eine Gesamtschlichtung.

WERBUNG

Die heftigste Streikserie in der Geschichte der Deutschen Bahn geht zu Ende. Bahn und Lokführergewerkschaft GDL einigten sich in der Nacht auf eine Gesamtschlichtung. Gegenstand der Schlichtung wird auch ein eigenständiger Tarifvertrag der GDL sein. Die Einigung ist das Ergebnis der zweitägigen vertraulichen Gespräche, die von dem ehemaligen Richter am Bundesarbeitsgericht, Klaus Bepler, geleitet wurden.

GDL-Chef Claus Weselsky wertete die Einigung als großen Erfolg: “Die GDL hat das, was sie die ganze Zeit über eingefordert hat, nämlich ein schriftlich miteinander fixiertes Tarifzwischenergebnis, in dem klar und deutlich geregelt ist, dass die von uns vertretenen Mitglieder Tarifverträge auch erhalten werden, wenn es dem Arbeitgeber nicht gelingt, Tarifeinheit und einheitliche Regeln mit der anderen Gewerkschaft herzustellen”, erklärte Weselsky am frühen Donnerstagmorgen.

Make Love – not Streik! #GDL#Bahn#Bahnstreikpic.twitter.com/jHwrksgwgB

— Teddy GaGa (@BehindtheBear) May 18, 2015

Als Schlichter wurden von der Deutschen Bahn der ehemalige brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und von der GDL der thüringische Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) benannt.

Die Schlichtung soll am kommenden Mittwoch beginnen und ist für drei Wochen angesetzt. Während der Schlichtung gilt Friedenspflicht, weitere Streiks sind also bis Mitte Juni ausgeschlossen.

Ramelow sieht gute Chancen für eine Lösung des Tarifkonfliktes. Mit der Einigung auf ein formelles Schlichtungsverfahren sei ein zentraler Durchbruch gelungen.

“Ich rechne damit, dass wir den Zeitrahmen zwischen dem 27. Mai und dem 17. Juni voll ausfüllen können, so dass am Ende ein umfassender Tarifvertrag steht und damit Frieden bei der Bahn eintritt”, sagte Ramelow am Donnerstag in Erfurt.

Die Bahn arbeitet nach eigenen Angaben “mit Hochdruck” daran, zum normalen Fahrplan zurückzukehren. Die GDL teilte mit, ihre Mitglieder seien ab 19 Uhr wieder dienstbereit. Bei Regionalzügen dürfte es gut 24 Stunden dauern bis alles wieder normal läuft, im Fernverkehr könnte es bis Samstag dauern.

Weiterführende Links

Deutsche Bahn zum Streikende mit Zugauskunft

GDL zum Streikende

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Lokführer setzen Streik fort

"Alles für Deutschland": Höcke wegen Nazi-Parole vor Gericht

Erste Hitzewelle mit fast 30°: Und jetzt kommt der Saharastaub