Für 200 Meter ein Held: Ein Fackelträger freut sich auf seinen Olympia-Einsatz

Matthieu Travers freut sich auf seinen Einsatz als Fackelläufer
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Bevor die Olympischen Spiele in Paris beginnen, wird zunächst die Flamme durch das Land getragen. Matthieu Travers wurde als einer der mehr als 11.000 Fackelträger ausgewählt. Für ihn ist das ein ganz besonderer Moment.

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In genau sechs Monaten, am 26. Juli, wird das olympische Feuer hier am Ufer der Seine eintreffen – zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2024 in Paris. Nachdem die Fackel in Griechenland entzündet wurde, wird sie mit dem Schiff nach Marseille fahren und dann eine lange Reise durch Frankreich antreten.

Matthieu Travers wurde als einer der mehr als 11.000 Fackelträgerinnen und -träger ausgewählt, die das olympische Symbol abwechselnd in die Gastgeberstadt begleiten werden.

"Um die Wahrheit zu sagen, hatte ich Tränen in den Augen", sagt Matthieu. "Denn für mich sind die Olympischen Spiele die Geschichte des Sports. Und der Gedanke, dass ich auf meine eigene kleine Art und Weise, für 200 Meter, für vier Minuten, ein Teil dieser Geschichte sein werde – als ich das hörte, war ich sehr bewegt."

Matthieu Travers
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Ungebremste Leidenschaft für den Sport

Seit seiner Geburt vor 32 Jahren leidet Matthieu an einer genetisch bedingten neuromuskulären Erkrankung. Das hat ihn jedoch nicht davon abgehalten, online aktiv zu sein – dank der Fortschritte in der Wissenschaft. Oder er geht in die Stadien, wenn es möglich ist.

"Jedes Mal versuche ich, die Erinnerungen festzuhalten, indem ich ein paar Fotos mache", erzählt Matthieu und zeigt auf Bilder, auf denen er zusammen mit Rafael Nadal, Carlos Moya oder Benoît Paire zu sehen ist. "Und mein Idol, Paul-Henry Matthieu, ein französischer Tennisspieler."

Die Leidenschaft für den Sport hat ihm geholfen, die Prognosen der Ärzte zu vergessen. "Meinen Eltern wurde gesagt, nicht zu sehr an ihrem Kind hängen zu sollen, weil es tot sein würde, bevor es zwei Jahre alt ist. Die Ärzte haben sich etwas geirrt, denn ich bin immer noch da", sagt Matthieu.

"Als ich jung war, konnte ich natürlich nicht viel unternehmen. Aber Sport im Fernsehen zu sehen, hat mich von klein auf beschäftigt und fasziniert. Zu meiner Familie und meinen Freunden habe ich immer gesagt: 'Ich werde sowieso nicht sterben, ich war noch nie bei den Olympischen Spielen.'"

Hoffen auf Veränderungen durch die Spiele

Matthieu wird auch die Paralympischen Spiele in Paris verfolgen. Hiervon erhofft er sich eine weitere Verbesserung der Situation von Menschen mit Behinderungen. Denn das könne sehr hilfreich sein, sagt der 32-Jährige. "Sie haben uns bereits gezeigt, dass unsere öffentlichen Verkehrsmittel schlecht oder gar nicht zugänglich waren. Und sie wird uns helfen, uns weiterzuentwickeln und uns behindertengerechter zu machen. So wie es vor uns passiert ist, zum Beispiel in London und Peking."

Während er auf die Ankunft der Flamme sowie der Athleten und Athletinnen wartet, füttert Matthieu weiter seinen YouTube-Kanal. Hier spricht er etwa über behindertengerechten Alltag – und natürlich über Sport.

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