Polen, Deutschland und Niederlande schaffen Militärisches Schengen

Polen hat gemeinsam mit Deutschland und den Niederlanden das so genannte "militärische Schengen“-Abkommen in Brüssel unterzeichnet.
Polen hat gemeinsam mit Deutschland und den Niederlanden das so genannte "militärische Schengen“-Abkommen in Brüssel unterzeichnet. Copyright Euronews
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Von Diana ResnikMagdalena Chodownik
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Polen, Deutschland und die Niederlande, haben ein militärisches Schengen-Abkommen unterzeichnet. Die Initiative soll dazu beitragen, einen Hilfskorridor für die Ukraine zu schaffen und Unterstützung für die Ostflanke der NATO zu sichern.

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Polen hat gemeinsam mit Deutschland und den Niederlanden das so genannte "militärische Schengen“-Abkommen in Brüssel unterzeichnet – eine europäische Initiative, die die Mobilität von militärischem Personal und Ausrüstung innerhalb der Staaten erleichtert, die ihr beigetreten sind. Das deutsche Verteidigungsministerium schrieb auf X, ehemals Twitter, das Abkommen werde die militärische Mobilität auf ein neues Level bringen. 

Das Abkommen sei ein Zeichen der Entschlossenheit der drei Länder, so das deutsche Verteidigungsministerium.

Der polnische Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz sagte: "Die Erfahrung mit dem, was der Ukraine passiert ist, der Krieg in seinem vollem Umfang, wie wichtig es ist, die verbündeten Truppen schnell zu verlegen, hat uns dazu veranlasst, das Abkommen über die Erleichterung der Mobilität von Truppen aus Polen, der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande auf dem Territorium unserer Länder zu unterzeichnen. Es ist unmöglich, gleichgültig gegenüber dem zu bleiben, was die Ukrainer erlebt haben."

Wenn wir innerhalb des Bündnisses stark sein wollen, dann ist die Mobilität des Bündnisses das Wichtigste. Die Mobilität unserer Armeen untereinander und für uns selbst."
Wladyslaw Kosiniak-Kamysz
Polnischer Verteidigungsminister

Die Initiative wird einerseits dazu beitragen, einen Hilfskorridor für die Ukraine zu schaffen, andererseits aber auch, Hilfe und Unterstützung für die Ostflanke der NATO zu sichern. Die Botschafterin der Niederlande in Polen, Daphne Bergsma erklärte: "Dies ist der nächste Schritt in der Integration. Angesichts der wachsenden geopolitischen Herausforderungen, die wir in der Welt sehen, ist es noch wichtiger geworden, dass es eine schnelle militärische Mobilität gibt, dass es eine reibungslose Logistik gibt."

Wir nennen das einen "harmonisierten militärischen Korridor.
Daphne Bergsma
Die Botschafterin der Niederlande in Polen

"Deshalb hielten wir dies für so wichtig", so Bergsma. "Es ist das erste Abkommen seiner Art, und wir sind sehr stolz, dass wir, die drei Länder, es geschafft haben, dies zu erreichen. Alle unsere drei Länder unterstützen die Ukraine sehr aktiv. Das ist nur ein kleines Beispiel, aber es ist auch für uns ein Symbol dafür, wie wir die Ukraine unterstützen und in diesem Sinne auch dazu beitragen, Europa zu verteidigen."

Nach Ansicht von Experten sind solche Initiativen erforderlich, damit es keine Hindernisse gibt, falls der Kontinent verteidigt werden muss. 

Nach Ansicht des Sicherheitsexperten der Stiftung Stratpoints, Jaroslaw Kociszewski ist jeder Mechanismus, "der eine schnelle und effektive Verlegung von Truppen, den Transfer von Hardware, Ausrüstung und Munition ermöglicht, (...), der Grenzen und Beschränkungen, die einen schnellen militärischen Einsatz behindern, beseitigt, einfach notwendig."

Euronews-Korrespondentin, Magdalena Chodownik, sagte: "Initiativen wie das "militärische Schengen" sind wichtig für Polen, einem Nachbarn von Russland und Weißrussland. Zum einen aus Sicherheitsgründen, zum anderen aber auch im Hinblick auf seine Beziehungen innerhalb der EU."

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