Über 100 Verhaftungen: Öffentliche Trauer um Nawalny in Russland verboten

Öffentliches Gedenken an Nawalny in Russland verboten
Öffentliches Gedenken an Nawalny in Russland verboten Copyright Dmitri Lovetsky/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
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Von Euronews
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Nach Angaben der russischen Menschenrechtsorganisation OVD-Info, wurden mehr als 100 Menschen beim Ablegen von Blumen für Nawalny in mehreren Städten Russlands festgenommen.

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Berührt von der Meldung über den Tod von Kremlkritiker Alexej Nawalny konnten auch in Russland Einige nicht anders, als ihre Trauer nach außen zu tragen - in einem Akt des Gedenkens und einer Geste des Trotzes, denn das ist in Russland eigentlich verboten. 

Unabhängige russische Medien berichten, dass Menschen verhaftet wurden, die Nawalny die letzte Ehre erweisen wollten. Impovisierte Gedenkstätten seien von der Polizei abgesperrt worden. Dennoch haben an solch einem Gedenkort in Moskau Trauernde Kerzen angezündet und Blumen abgelegt. 

Vor allem junge Menschen trauern offen um Nawalny

Zum Solowezki-Stein, der 1990 für die Opfer politischer Repressionen errichtet wurde, kamen am Freitagabend vor allem viele junge Menschen - unter den strengen Augen der uniformierten Beamten.

Auch an anderen Orten in Russland, wie zum Beispiel in Kasan, kamen Menschen zusammen und riskierten damit, als Kriegsgegner festgenommen zu werden. Das russische Medium „Bumaga“ berichtete von etwa 100 Menschen bei einer Versammlung in Sankt Petersburg, andere Kanäle meldeten Blumenniederlegungen und Zusammenkünfte unter anderem in Ufa, Nischni Nowgorod, Tomsk und Krasnodar.

Festnahmen bei öffentlichen Blumenniederlegungen

Nach Angaben der russischen Menschenrechtsorganisation OVD-Info, wurden mehr als  100 Menschen beim Ablegen von Blumen sowie Journalisten in mehreren Städten festgenommen, darunter in Moskau, Sankt Petersburg, Nischni Nowgorod, Rostow am Don und Twer. 

Außerhalb Russlands war die Tauer deutlicher zu spüren. International ist die Nachricht vom Tod Nawalnys mit Bestürzung aufgenommen worden. Kanzler Olaf Scholz sagte, Nawalny habe für seinen Mut mit dem Leben bezahlt. 

Vor der Moskauer Botschaft in der estnischen Hauptstadt Tallinn versammelten sich weinende und wütende Menschen. In Österreich kamen unter anderem Exil-Russen vor der diplomatischen Vertretung Russlands in Wien zusammen.

Ergreifende Szenen, die auch in anderen europäischen Städten zu beobachten waren.

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