Die Witwe des ehemaligen Oppositionellen Alexei Nawalny, Julija Nawalnaja, hat Wladimir Putin des Mordes an ihrem Ehemann beschuldigt. Sie sagt, die russischen Behörden würden seine Todesursache vertuschen. Doch sie will Beweise liefern.
Die Witwe von Alexei Nawalny, Julija Nawalnaja, hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin beschuldigt, ihren Mann getötet zu haben.
Nawalnys Leiche "feige versteckt"
Nalwanaja, die sich zur Zeit in Brüssel aufhält, sagt, dass die Leiche ihres Mannes "feige" versteckt werde.
Nawalnys Sprecherin, Kira Jarmysch, glaubt: Die russischen Behörden würden die Ermittlungen in die Länge ziehen, damit die "Nowitschok“-Giftstoffrückstände verschwinden können. "Sie lügen, kaufen Zeit für sich selbst und verheimlichen es nicht einmal", schrieb Jarmysch auf X, früher Twitter.
"Wir wissen genau, warum Putin Alexei vor drei Tagen getötet hat. Wir werden Ihnen bald davon berichten. Wir werden definitiv herausfinden, wer es getan hat und wie dieses Verbrechen begangen wurde. Wir werden Namen nennen und Gesichter zeigen", so die Witwe des verstorbenen Oppositionellen.
Nalwanaja forderte die russischen Bürger dazu auf, "nicht nur die Trauer und den unendlichen Schmerz zu teilen", sondern auch ihre Wut.
"Wut, Zorn, Hass auf diejenigen, die es gewagt haben, unsere Zukunft zu zerstören", sagte sie. "Ich wende mich an Sie mit den Worten von Alexei, an die ich wirklich glaube: Es ist keine Schande, wenig zu tun, es ist eine Schande, nichts zu tun. Es ist eine Schande, sich einschüchtern zu lassen."
Nawalnaja forderte alle, die um Nawalny trauern, auf, für seinen Traum von einem "schönen Russland der Zukunft" zu kämpfen, damit "das unvorstellbare Opfer", das er gebracht hat, nicht umsonst gewesen sei.
Nawalnys Mutter wurde der Zugang zum Leichnam verweigert
Der Leichnam des Kreml-Kritikers befindet sich vermutich in der Nähe der arktischen Strafkolonie, in der er eine 19-jährige Haftstrafe verbüßte. Seiner Mutter wurde der Zugang zu der Leichenhalle bisher verweigert.
Putins Sprecher, Dmitri Peskow, bezeichnete die gegen den russischen Präsidenten erhobenen Vorwürfe als "rüpelhaft" und "unzulässig". Die russischen Behörden teilten mit, dass die Ursache für den Tod Nawalnys, der im Alter von 47 Jahren gestorben ist, noch unbekannt sei.
Nawalny war seit Januar 2021 inhaftiert. Damals kehrte er nach Moskau zurück, nachdem er sich in Deutschland von einer Vergiftung mit einem Nervenkampfstoff vom Typ Nowitschok erholt hatte. Schon damals kursierten Gerüchte darüber, dass der Kreml für die Vergiftung verantwortlich sein könnte.
Der Oppositionspolitiker wurde nach seiner Rückkehr in die Heimat zu einer 19-jährigen Haftstrafe verurteilt, die er zuletzt in einem der härtesten Straflager Russlands in der Arktis absaß.
Julija Nawalnaja hat geschworen, den Kampf ihres Mannes gegen den Kreml fortzusetzen.