Mögliche Waffenruhe für Gaza: Netanjahu droht mit Kämpfen auch an Ramadan

Israel droht damit, seine Offensive gegen die Hamas während des Ramadans fortzusetzen
Israel droht damit, seine Offensive gegen die Hamas während des Ramadans fortzusetzen Copyright Tsafrir Abayov/AP Photo
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Von Euronews
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Im Weltsicherheitsrat soll heute über eine sofortige Waffenruhe für den Gazastreifen diskutiert werden. Israels Regierungschef Netanjahu machte die Freilassung der Geiseln als Voraussetzung für eine Feuerpause.

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Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat angekündigt, die Offensive gegen die Terrororganisation fortsetzen zu wollen. Und droht mit einer Offensive in Rafah, wenn bis zum Beginn des muslimischen Fastenmonats am 10. März nicht alle Geiseln befreit sind. Ein militärisches Vorgehen in der Stadt im Süden des Gazastreifens ist höchst umstritten, denn dort drängen sich auf engstem Raum 1,5 Millionen Palästinenserinnen und Palästinenser. Die meisten vor ihnen sind vor Kämpfen in anderen Teilen des Küstengebiets geflohen.

Netanjahu betonte am Wochenende, dass man sich dem internationalen Druck nicht beugen werde: "Wer uns an dem Einsatz in Rafah hindern will, sagt uns letztlich 'Verliert den Krieg'", sagte Netanjahu. Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden Israel mit gewarnt, dass eine Militäroperation in Rafah "nicht ohne einen glaubwürdigen und durchführbaren Plan zur Gewährleistung der Sicherheit und Unterstützung der Zivilbevölkerung in Rafah stattfinden" dürfe. Es müsse "einen vorübergehenden Waffenstillstand" geben, um die Geiseln zu befreien, so Biden.

Israel fliegt Luftangriffe auf Hisbollah

Am heutigen Dienstag soll im Weltsicherheitsrat die Abstimmung über eine von Algerien eingebrachte Beschlussvorlage erfolgen. Darin wird eine sofortige Waffenruhe gefordert. Benny Gantz, Mitglied im dreiköpfigen Kriegskabinett Israels, hatte kürzlich deutlich gemacht, dass die Welt und die Hamas-Führer wissen müsse, "dass die Kämpfe weitergehen und sich auf Rafah ausweiten werden, wenn unsere Geiseln bis zum Ramadan nicht zu Hause sind." Ob die internationalen Vermittler bis zum 10. März eine Feuerpause und die Freilassung von Geiseln aushandeln können, ist jedoch ungewiss.

Derweil gehen die Kämpfe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah weiter. Nach Angaben der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA haben israelische Kampfflugzeuge Angriffe auf den Küstenort Ghasije, in der Nähe der Stadt Sidon, geflogen. 14 Menschen, überwiegend syrische und palästinensische Arbeiter, seien dabei verletzt worden. Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge sei bei dem Angriff ein Industriegebiet getroffen worden. Ziel war nach Angaben des israelischen Militärs ein Waffendepot der Hisbollah.

Seit dem Angriff von Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel sind mehr als 29.000 Palästinenser und Palästinenserinnen im Gazastreifen getötet worden. Das meldete die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde.

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