Kernkraftwerk Fukushima: Ablassen von Kühlwasser laut IAEA-Chef Grossi unbedenklich

IAEA-Inspektion in Fukushima
IAEA-Inspektion in Fukushima Copyright Eugene Hoshiko/AP
Copyright Eugene Hoshiko/AP
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Im August des vergangenen Jahres begann Japan mit der Ableitung von aufbereitetem Kühlwasser aus der Atomruine ins Meer. IAEA-Generaldirektor Grossi besuchte nun das Kernkraftwerk und gab weiterhin grünes Licht. Doch die Kritik bleibt.

WERBUNG

Der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat sich für eine weitere Einleitung von radioaktiv behandeltem Wasser aus dem Kernkraftwerk Fukushima ins Meer ausgesprochen. Bei einem Treffen mit Wirtschafts- und Fischereivertretern in Fukushima erklärte der IAEA-Chef, dass das aufbereitete und stark verdünnte Wasser keine Auswirkungen auf die Umwelt habe.

Er sei "sehr zuversichtlich", was den Prozess angehe. Ebenso hoffe er, dass der Dialog mit China und anderen Ländern konstruktiv sein werde, sagte Grossi. Der IAEA-Generaldirektor bestätigte einen vorläufigen Bericht seiner Behörde und erklärte, dass die Arbeiten in Fukushima den internationalen Standards entsprechen würden.

Fischereiverbände befürchten Einbußen

Das Wasser ist vor dem Einleiten ins Meer nur noch leicht radioaktiv, die Werte liegen unterhalb internationaler Richtwerte. Die Verklappung der mehr als 1,3 Millionen Tonnen Wasser über einen 1 Kilometer langen Tunnel ins Meer gilt als umstritten. Nicht nur Japans Fischereiverbände, die befürchten, dass der Ruf ihrer Erzeugnisse weiter beschädigt wird, lehnen diese Entsorgung ab. Auch in Ländern, wie Südkorea oder China gibt es Sorgen und Kritik. Peking etwa hatte ein Einfuhrverbot für japanische Meeresfrüchte ausgesprochen.

Das Vorhaben wird voraussichtlich etwa 30 Jahre in Anspruch nehmen. Vor der Verklappung im Pazifik wird das belastete Kühlwasser jedoch zunächst aufbereitet. Das Filtersystem kann allerdings das radioaktive Isotop Tritium nicht herausfiltern. Tepco will das Wasser daher so weit verdünnen, dass die Tritiumkonzentration auf 1500 Becquerel pro Liter sinkt, was weniger als einem Vierzigstel der nationalen Sicherheitsnorm entspreche.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Japan: Tepco leitet zweite Runde verseuchtes Wasser ins Meer

Japan leitet Fukushima-Kühlwasser ins Meer

Wahr oder falsch: Hat die Verklappung des Fukushima-Wassers ein riesiges Fischsterben ausgelöst?