Angriff auf Leonid Wolkow: Russland ordnete Attacke wahrscheinlich an

Russland hat wahrscheinlich den Angriff auf den russischen Oppositionellen Leonid Wolkow in Litauen angeordnet.
Russland hat wahrscheinlich den Angriff auf den russischen Oppositionellen Leonid Wolkow in Litauen angeordnet. Copyright Mindaugas Kulbis/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
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Von Diana Resnik mit AP
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Der Angriff auf den russischen Oppositionellen Leonid Wolkow in Vilnius ist wahrscheinlich von Russland angeordnet worden. Wolkow wurde mit einem Hammer angegriffen. Die litauischen Behörden ermitteln.

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Russland hat wahrscheinlich den Angriff auf den russischen Oppositionellen Leonid Wolkow in Litauen angeordnet. Das erklärte der litauische Staatssicherheitsdienst. Ziel sei es, die russische Opposition daran zu hindern, Einfluss auf die bevorstehenden undemokratischen Wahlen in Russland zu nehmen.

Das Mitglied der Anti-Korruptions-Stiftung des verstorbenen Kreml-Gegners Alexej Nawalny wurde am 12. März 2024 vor seinem Haus in der litauischen Hauptstadt Vilnius mit einem Hammer angegriffen. Er erlitt eine gebrochene Hand und ein geprelltes Bein. Der Angreifer konnte bisher nicht gefasst werden, so der stellvertretende Polizeipräsident, General Saulius Tamulevicius.

Leonid Wolkow erlitt eine gebrochene Hand und ein geprelltes Bein.
Leonid Wolkow erlitt eine gebrochene Hand und ein geprelltes Bein.AP/AP

Litauen macht Russland eine Ansage

Der französische Präsident Emmanuel Macron und sein litauischer Amtskollege Gitanas Nauseda betonten, der Weste müsse die Ukraine mehr unterstützen. Zu Wolkows Angriff sagte Nauseda: 

"Ich möchte ganz klar sagen, dass die Sicherheitskräfte den Vorfall untersuchen und ermitteln. Ich hoffe, dass sie die Täter finden werden. Und zu Putin kann ich nur eines sagen: Niemand hat hier Angst vor Ihnen."

Auf X, ehemals Twitter, sprach er von "scharfen Diskussionen" mit dem französischen Präsidenten. Er betonte die Wichtigkeit der Stärkung der europäischen Verteidigungsindustrie, um Russlands Aggressionen zu stoppen. 

Natürlich kann ich mich in Litauen oder in anderen Ländern nicht völlig sicher fühlen.
Sviatlana Tsikhanouskaya
Belarussische Oppositionelle

Oppositionelle aus Russland und Belarus sagen, Ziel solcher Angriffe sei Einschüchterung. Eine belarussische Oppositionelle, Sviatlana Tsikhanouskaya, sagte: Ich gehöre zu den Menschen, die zur Zielscheibe des Regimes geworden sind. Natürlich kann ich mich in Litauen oder in anderen Ländern nicht völlig sicher fühlen. Aber dieses Gefühl sollte einen nicht von der Arbeit abhalten, denn in erster Linie muss man an die Menschen denken, die in belarussischen Gefängnissen sitzen und die Geiseln des belarussischen Regimes sind."

Der Anschlag auf Wolkow ereignete sich fast einen Monat nach dem ungeklärten Tod Nawalnys in einer abgelegenen arktischen Strafkolonie in Russland. Er war der bekannteste russische Oppositionelle und galt als der schärfste Kritiker Putins.

Nawalny war seit Januar 2021 inhaftiert und verbüßte dort eine 19-jährige Haftstrafe wegen des Vorwurfs des Extremismus. Oppositionelle und westliche Politiker gaben dem Kreml die Schuld an seinem Tod. Der Kreml wies die Anschuldigungen zurück.

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