Schluss mit 12,5 Milliarden Kassenzetteln: Frankreich schafft Bonpflicht ab

12,5 Milliarden Kassenbons werden jedes Jahr in Frankreich gedruckt.
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Von Euronews mit AFP
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Derzeit werden in Frankreich jedes Jahr 12,5 Milliarden Kassenbons gedruckt, was laut Regierung 150.000 Tonnen Papier, 25 Millionen gefällte Bäume und 18 Milliarden Liter Wasserverbrauch bedeutet.

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Viele Menschen in Frankreich werden sich daran gewöhnen müsssen: Seit dem 1. August werden Kassenzettel nur noch auf ausdrücklichen Kundenwunsch ausgedruckt, trotz der nach wie vor hohen Inflation.

Das Ende der Bonpflicht aus Umweltschutzgründen war ursprünglich 2020 beschlossen worden und hätte am 1. April im Kraft tereten sollen, war wegen der hohen Inflation und Preissteigerungen aber um vier Monate verschoben worden.

Für viele ist der Kassenbon ein wichtiges Innstrument zur Überprüfung der Preise und des Budgets. Deswegen gibt es Kritik an der Maßnahme, die auch Kreditkartenbelege betrifft.

Tatsächlich wird der gute alte Bon nicht völlig verschwinden: Kunden, die dies wünschen, können weiterhin einen Ausdruck anfordern, wenn z. B. Zweifel an einem Preis besteht, die Garantie auf dem Beleg vermerkt werden muss (z. B. bei Haushaltsgeräten oder Mobiltelefonen), bei stornierten Transaktionen oder auch, wenn der Beleg eine Dienstleistung (Friseur, Autowerkstatt usw.) über 25 Euro betrifft.

12,5 Milliarden Kassenbons pro Jahr

Die Lebensmittelinflation in Frankreich ist weiterhin zweistellig und wurde vom französischen Statistikamt Insee (Institut national de la statistique et des études économiques) im Juli mit 12,6% pro Jahr gemessen, nach 13,7% im Juni.

Von Seiten der Regierung wird betont, dass "nicht die Abschaffung des Kassenbons oder das Verbot seiner Ausgabe" in Kraft tritt, sondern "die Möglichkeit für den Verbraucher, den Kassenbon abzulehnen".

Alle Einzelhändler müssen in der Nähe der Kassen einen Aushang anbringen, der darauf hinweist, dass es nunmehr dem Verbraucher zusteht, den Kassenbon zu verlangen.

Diese Maßnahme, die aus dem 2020 verabschiedeten Gesetz "gegen Verschwendung und Kreislaufwirtschaft" hervorgeht, zielt darauf ab, die Abfallproduktion zu verringern. 

Derzeit werden in Frankreich jedes Jahr 12,5 Milliarden Kassenbons gedruckt, was laut Regierung 150.000 Tonnen Papier, 25 Millionen gefällte Bäume und 18 Milliarden Liter Wasserverbrauch bedeutet.

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