"Gelobt sei Gott": ein Film über Missbrauchsskandale in der Kirche

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Von Philipp Lippert
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Der Film "Gelobt sei Gott" basiert auf der wahren Geschichte des Pfarrers Bernard Preynat, der 2016 in Lyon wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt wurde.

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Mit "Gelobt sei Gott" hat ein Film aus Frankreich auf der Berlinale Premiere gefeiert, der sich mit den Missbrauchsskandalen der Kirche auseinandersetzt. Hauptperson ist der Banker Alexandre, der mit 40 herausfindet, dass der Priester, der ihn als kleinen Jungen missbrauchte, immer noch mit Kindern zusammenarbeitet. Letztlich findet Alexandre andere Opfer und sie gründen zusammen eine Selbsthilfegruppe, um die Fälle öffentlich zu machen.

Regisseur François Ozon sagt: "Für mich ist dieser Film kein politischer Film. Ich sehe ihn als einen Film, der an der öffentlichen Debatte über das Schweigen von Organisationen und insbesondere über Pädophilie innerhalb der französischen Kirche teilnimmt."

Keine erfundene Geschichte

Der Film "Gelobt sei Gott" basiert auf der wahren Geschichte des Pfarrers Bernard Preynat, der 2016 in Lyon wegen sexuellen Missbrauchs bei etwa 80 Jungen angeklagt wurde. Viele der Fälle sind verjährt und der Prozess gegen den Priester hat noch nicht begonnen.

Auch die Selbsthilfegruppe "La Parole Libérée", was so viel wie befreites Wort heißt, gibt es wirklich. Ihre Vergangenheit wird jetzt in dem Spielfilm aufgearbeitet. Die Gründer der Organisation befürworten das. Alexandre Hezez betont: Wir machen das für die Kinder, damit sie endlich sprechen und wir den Missbrauch bekämpfen können."

Der Kinostart sorgt für Diskussion

Die Veröffentlichung des Films fällt mit dem Ende eines Prozesses in Lyon zusammen. Angeklagt sind Erzbischof Philippe Barbarin und andere Mitglieder seines Bistums, weil sie den sexuellen Missbrauch vertuscht haben sollen. Die Anwälte der Angeklagten wollen deshalb, dass der Film erst nach der Urteilsverkündung am 7. März in die Kinos kommt.

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