So funktioniert das größte paneuropäische Radiofrequenzteleskop

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Von Aurora Velez
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Dank LOFAR hat die Wissenschaft das Weltall im Blick. Zum Einsatz kommen zahlreiche Antennen.

Aus der Vogelperspektive erblickt man einen Kreis. Dahinter steckt wissenschaftlich Bedeutsames. Denn der Kreis ist Teil des größten paneuropäischen Radiofrequenzteleskops: LOFAR (Low Frequency Array). Die kleinen Punkte sind Antennen. In Europa gibt es etwa 50 Einrichtungen wie diese im niederländischen Exloo, mit Tausenden von Antennen, die über den ganzen Kontinent verteilt sind. Sie dienen als Augen für die Erkundung der Weiten des Weltalls.

ASTRON-Wissenschaftlerin Maaijke Mevius erläutert: „Je weiter man die Antennen voneinander entfernt aufstellt, desto genauer kann man Dinge betrachten. Mit LOFAR ergründen wir das frühe Weltall. Wir können es untersuchen und sehr weit in die Zeit zurückblicken, bis zu den ersten 500 Millionen Jahren nach dem Urknall."

Das Großteleskop LOFAR nahm vor 13 Jahren seinen Betrieb auf. Im Gegensatz zu Tellerteleskopen sind die vielen Antennen dieses europaweiten Empfängers besser für elektromagnetische Wellen im Niederfrequenzbereich geeignet und decken den ganzen Himmel ab.

Weitere Einzelheiten unter http://biogeo.esy.es/CC4ESO/universoprimitivo.htm

Signal muss mehr als eine Million Mal verstärkt werden

Alle gesammelten Daten werden gespeichert und in ASTRON, dem Hauptsitz des Projekts, verarbeitet. Aber wie geht das und was kann beobachtet werden?

ASTRON-Mitarbeiter Wim van Cappellen sagt: „Wir müssen das Signal mehr als eine Million Mal verstärken. Das Rote und Gelbe im Hintergrund: Das ist das Signal, nach dem wir suchen. Wir können uns andere Planeten ansehen, aber wir schauen auch viel weiter weg zu Galaxien und schwarzen Löchern, die sehr weit von uns entfernt sind, und versuchen zu verstehen, wie das All entstanden ist."

Zehn Länder sind an LOFAR beteiligt, darunter Deutschland, die Niederlande, Irland, Großbritannien, Frankreich, Polen, Lettland, Schweden, Bulgarien und Italien.. In insgesamt 54 Stationen sind mehr als 110 000 Antennen im Einsatz.

Die europäische Kohäsionspolitik hat mehr als 10,8 Millionen Euro zu diesem Projekt beigetragen, das über einen Haushalt von mehreren zehn Millionen Euro verfügt.

Technologische Herausforderung

Neways Electronics gehört zu den Unternehmen, die an der Arbeit beteiligt sind. Es braucht Hunderttausende von kostengünstigen Antennen, die Echtzeitdaten über ein großes Gebiet senden. Die elektronischen Platinen der LOFAR-Antennen werden hier hergestellt. Wissenschaft und Technologie arbeiten zusammen.

„Das ist sehr umfangreich, wir haben sie für ASTRON gebaut. Auf der Platine selbst befinden sich insgesamt 6000 Bauteile. ASTRON hat uns durch die Herstellung dieser Platine auch herausgefordert, unsere technologischen Fähigkeiten zu erweitern“, so Michel Postma von Neways Electronics.

LOFAR gehört zu den 15 von der EU geförderten Projekten, die bei den RegioStars ausgezeichnet wurden.

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