Verkehrssicherheit: Brüssel will Probezeit bei Führerscheinen

Ein Unfall auf der Autobahn 38 nahe Leinefelde-Worbis (Thüringen), 20. Dezember 2022
Ein Unfall auf der Autobahn 38 nahe Leinefelde-Worbis (Thüringen), 20. Dezember 2022 Copyright Silvio Dietzel/(c) dpa-Zentralbild
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Von Stefan GrobeSandor Zsiros
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Die EU-Kommission möchte das System der Fahrprüfungen umgestalten, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Das Mindestalter für die Führerscheinprüfung könnte auf 17 Jahre festgesetzt werden, und für Führerscheinneulinge würde eine zweijährige Probezeit gelten.

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Die EU-Kommission möchte das System der Fahrprüfungen umgestalten, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.

Das Mindestalter für die Führerscheinprüfung könnte auf 17 Jahre festgesetzt werden, und für Führerscheinneulinge würde eine zweijährige Probezeit gelten, in der der Fahrer von einer anderen Person begleitet werden muss, sowie ein vollständiges Alkoholverbot.

EU-Verkehrskommissarin Adina Valean: "Wir wollen auch die Voraussetzungen für den Erwerb des Führerscheins erneuern. Wir schlagen vor, dass sich die Fahrprüfungen stärker auf Risikofaktoren und Gefahrenwahrnehmung konzentrieren."

Letztes Jahr starben in der EU mehr als 20.000 Menschen bei Verkehrsunfällen, und 40 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle betrafen Fahrer unter 30.

Brüssel ist der Ansicht, dass die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle bis 2050 auf Null reduziert werden muss.

Der Verband der europäischen Automobilclubs begrüßte die Initiative. Martin Filzen, Policy Officer: "Österreich führt zum Beispiel eine mehrstufige Führerscheinprüfung für Fahranfänger durch. Und wir können an den Zahlen sehen, dass immer mehr Menschen ihren Führerschein nicht bestehen. Wir würden es begrüßen, wenn andere Mitgliedsstaaten diese mehrstufige Ausbildung von Österreich übernehmen würden, damit wir die Verkehrssicherheit für Fahranfänger erhöhen können. Denn Fahranfänger sind die Fahrer der Zukunft."

Ein weiterer wichtiger Teil des Pakets ist die EU-weite Zusammenarbeit bei der Verfolgung von Verkehrsverstößen durch ausländische Fahrer.

Nach Angaben der Kommission bleiben Millionen von Verstößen durch im Ausland zugelassene Fahrzeuge ungeahndet, weil sie nicht identifiziert oder verfolgt werden.

Und der Gesetzgeber möchte ein EU-weites Fahrverbot für diejenigen einführen, die andere im Straßenverkehr gefährden, zum Beispiel bei Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 50 Stundenkilometern.

Valean: "Wenn jemand so gefährlich fährt, dass ein EU-Mitgliedstaat es für angemessen hält, ihm den Führerschein zu entziehen, sollte diese Person nicht in einem anderen EU-Land fahren dürfen."

Die Kommission möchte einen gemeinsamen, digitalen Führerschein für die EU einführen. Um diese Änderungen zu verwirklichen, muss sie sich jedoch zunächst mit den Mitgliedstaaten und dem Europäischen Parlament einigen.

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