KI in der EU: Wie viel Regulierung darf und muss sein?

Věra Jourová und Euronews-Moderatorin Méabh McMahon
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Auf dem von Euronews mitorganisierten KI-Gipfel in Brüssel ging es unter anderem um Gesichtserkennung und die Notwendigkeiten von Regeln für KI-Technologien in der Europäischen Union.

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Die Europäische Union läuft nach Ansicht des irischen Handelsminister Gefahr, bei der Regulierung der künstlichen Intelligenz voreilig zu sein und es zu übertreiben. Auf dem internationalen KI-Gipfel von Euronews in Brüssel sagte Simon Coveney, dass die EU-Gesetzgebung für die neue Technologie nicht bedeuten sollte, dass man sich kopfüber hineinstürzt. Man müsse hier vorsichtig sein. Es gehe nicht nur darum, die Sache schnell zu erledigen.

Viel mehr, so Coveney, gehe es darum, dass es gut gemacht wird. "Die Gefahr besteht darin, dass wir versuchen, zu viel zu tun, und dann feststellen, dass die Definitionen und die Leitplanken, die wir aufstellen, vielleicht innerhalb von Monaten – geschweige denn Jahren – veraltet sind. Es wäre ein Fehler, im Zusammenhang mit einer Technologie, die sich so rasant weiterentwickelt, zu schnell zu zu handeln."

"Gesetz ist angemessen und notwendig"

Ähnlich äußerten sich Vertreter der Industrie. Sie befürchten, dass die EU künstliche Intelligenz überregulieren könnte. Dem widerspricht die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Věra Jourová. Sie hielt auf dem KI-Gipfel von Euronews eine Grundsatzrede.

Wenn es um so etwas wie Überregulierung ginge, würde sie es nicht unterstützen, erklärte Jourová. "Denn ich glaube, dass wir eine Regulierung der KI brauchen... Aber ich denke, dass wir inzwischen ziemlich viel über die möglichen Risiken wissen, die von einigen KI-Teilen oder -Technologien ausgehen. Deshalb legen wir ein Gesetz vor, das meiner Meinung nach angemessen und notwendig ist."

Strengere Regeln für Gesichtserkennung?

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten unter anderem auch über Technologien zur Gesichtserkennung. Für deren Einsatz möchte das Europäische Parlament strengere Regeln, während sich die Regierungen der EU-Staaten weniger Härte bei der Strafverfolgung wünschen.

Ein endgültiger Standpunkt zum so genannten KI-Gesetz der EU wird derzeit innerhalb der Union ausgehandelt. Eine Einigung könnte es noch vor Jahresende geben.

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