Nutzen russische Streitkräfte Starlink? Elon Musk wiegelt ab

Eine SpaceX-Rakete startet an der Cape Canaveral Space Force Station, in Florida (Archivbild)
Eine SpaceX-Rakete startet an der Cape Canaveral Space Force Station, in Florida (Archivbild) Copyright MALCOLM DENEMARK/FLORIDA TODAY/AP
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Von Euronews
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Zuletzt mehrten sich in der Ukraine die Vorwürfe, Russland würde das Satelliten-System Starlink von SpaceX-Chef Elon Musk nutzen. Moskau bestreitet das, und auch Musk weist das zurück.

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SpaceX-Chef Elon Musk hat Vorwürfe aus der Ukraine zurückgewiesen, der russischen Armee das Satelliten-Kommunikationsnetzwerk Starlink zur Verfügung zu stellen. Auf der Plattform X erklärte er, dass diese Behauptung "kategorisch falsch" sei.

Liefern Drittstaaten Starlink an Moskau?

Bereits in der vergangenen Woche hatte der Tesla-Chef mitgeteilt, "keinerlei Geschäfte mit der russischen Regierung oder dem russischen Militär" zu machen. Der Dienst funktioniere in Russland nicht, und man habe keine Geräte an Standorte in Russland geliefert.

Zuvor hatte der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Andrij Jussow, gesagt, dass sich russische Streitkräfte illegal Starlink-Satellitenterminals aus Drittstaaten beschafften und sie zunehmend bei militärischen Einsätzen nutzen würden. Die russische Regierung wies die Angaben zurück. Starlink sei weder zertifiziert noch werde es unterstützt, erklärte Presse-Sprecher Dmitri Peskow.

Bislang sehr wichtig für Kiew

In ukrainischen Medien gab es in den vergangenen Wochen zahlreiche Berichte, wonach russische Truppen im besetzten Teil der Ukraine Starlink, das von SpaceX betrieben wird, nutzen würden. So hätten russische Soldaten den Satelliten-Internetdienst bereits vor Monaten im Kriegsgebiet zu nutzen begonnen. Zudem sollen die Starlink-Terminals über Zwischenhändler in Dubai bei den Russen gelandet sein. Bislang gibt es dafür allerdings keine Belege.

Zu Starlink gehören mittlerweile etwa 4000 Satelliten, die sich in der erdnahen Umlaufbahn befinden. Das System ermöglicht Menschen, auch in weit abgelegenen Gebieten der Erde miteinander zu kommunizieren. In den ersten Tagen der russischen Invasion, vor fast zwei Jahren, hatte SpaceX seine Starlink-Satelliten eingesetzt, um die Ukraine mit Internet zu versorgen. Die Systeme galten bislang als extrem wichtig für die Kommunikation an der Front.

"Starlink als Gamechanger"

In der Ukraine sollen rund 42.000 Starlink-Terminals im Einsatz sein. Wie Frank Sauer vom Metis-Institut an der Universität der Bundeswehr München gegenüber dem "Spiegel" sagte, könne man das System als Gamechanger bezeichnen. Demzufolge würde weder die Panzerhaubitze, noch der Leopard oder das Kampfflugzeug den Unterschied machen, "sondern das Internet aus dem All". Elon Musk kommt damit "eine besondere Machtposition im Weltgeschehen zu", so der Experte für internationale Sicherheitspolitik.

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