John McCain: "Ukraine sollte mit Waffen versorgt werden"

John McCain: "Ukraine sollte mit Waffen versorgt werden"
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Sie nennen ihn oft “Maverick”, weil er kein Blatt vor den Mund nimmt. Der US-Politiker verlor 2008 das Rennen um die US-Präsidentschaft gegen Barack Obama. Aber heute ist er trotzdem noch ein politisches Schwergewicht. Anlässlich des Internationalen Sicherheitsforums in Halifax treffe ich Senator John McCain.

John McCain

  • John McCain trat in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters und wurde Soldat.
  • Er diente im Vietnamkrieg. Von 1967 bis 1973 war er Gefangener und wurde schwer misshandelt.
  • Nach seiner Rückkehr begann er eine politische Karriere und wurde Mitglied des amerikanischen Repräsentantenhauses für die Republikaner. Später wurde er Senator von Arizona.
  • 2008 wurde er von den Republikanern als Präsidentschaftskandidat nominiert. Er verlor die Wahl gegen Barack Obama.
  • Nach den für die Republikanern erfolgreichen Kongresswahlen wird McCain voraussichtlich zum Vorsitzenden des Streitkräfte-Ausschusses ernannt.

euronews: Vielen Dank, dass Sie sich Zeit nehmen für Global Conversation. In unserem Teil der Welt erinnert man sich noch sehr lebendig an Ihre Präsidentschaftskandidatur 2008. Jetzt sechs Jahre später würden Sie sagen, diese Erfahrung war hilfreich oder ein hinderlich?

John McCain: “Ich denke, es hat mir sehr geholfen, als Präsidentschaftskandidat anzutreten, aber nach jener Wahlnacht hätte ich bestimmt nicht gedacht, dass die Welt einmal so aussehen würde wie heute. Die Sicherheitslage hat sich drastisch verschlechtert und der amerikanische Einfluss ist deutlich geringer geworden.”

euronews: “In den republikanischen Reihen gibt es nicht besonders viele starke Spitzenkandidaten. Wenn Sie drei Bewerber nennen müssten, die Sie voll unterstützen würden, wer wäre das?

John McCain: “Ich unterstütze niemanden, bis ich nicht gesehen habe, was für eine Art von Wahlkampagne die Kandidaten machen werden und so weiter. Klar ist, dass der frühere Gouverneur von Florida, Jeb Bush, ein möglicher Kandidat ist. Meine liebe Freundin Lyndsey Graham gehört zu den wichtigsten Experten zum Thema nationale Sicherheit in Amerika. Marco Rubio aus Florida ist ein aufsteigender Star.

euronews: Was denken Sie, werden die großen Themen sein, um die bei dieser Wahl gefochten wird?

John McCain: “Vor sechs Monaten wären die Themen ganz klar Wirtschaft und Energie gewesen. Das sind sie auch heute noch. Wir hätten auch das Gesundheitswesen diskutiert. Aber nun sind Themen der nationalen Sicherheit und der Außenpolitik in den Vordergrund gerückt. Ich denke, dass ISIS, also die muslimischen Extremisten, noch lange Zeit existieren werden. Deshalb glaube ich, dass die nationale Sicherheit und die Außenpolitik zu den Hauptthemen dieser anstehenden Präsidentschaftswahl gehören werden.”

euronews: Das Ergebnis dieser Kongresswahlen zeigt, dass Sie sehr wahrscheinlich der künftige Vorsitzende des Militärausschusses sein werden. Sie haben damit eine Schlüsselrolle in der Außenpolitik inne. Was sind denn Ihre Prioritäten?

John McCain: “Wir müssen zunächst einmal den Sequester aufheben, also diese automatischen Kürzungen im Verteidigungshaushalt und auch bei anderen Ausgaben. Wir dezimieren unser Militär, und ich höre das von allen Führungskräften im Militär, das ist nicht nur meine persönliche Meinung. Zweitens müssen wir die amerikanische Führungsposition wiederherstellen. Mit anderen Worten brauchen wir eine robuste Politik, um Lektionen zu erteilen. Zum Beispiel Wladimir Putin, damit er sich nicht einfach so quer über Europas Grenzen bewegen kann. Außerdem müssen wir ISIS besiegen, da hat Obama keine Strategie. Wir werden hart daran arbeiten, ihn zu einer Strategie zu zwingen, die die ISIS schwächt und schließlich besiegt.”

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Nach Brückeneinsturz: USA bereitet sich auf Lieferkettenengpässe vor

Vermutlich 6 Tote nach Brückeneinsturz in Baltimore

Mehrere Vermisste nach Brückeneinsturz in Baltimore