In Polen steht mit der heutigen Parlamentswahl nach acht Jahren möglicherweise ein Regierungswechsel an. Den Prognosen zufolge droht der regierenden
In Polen steht mit der heutigen Parlamentswahl nach acht Jahren möglicherweise ein Regierungswechsel an. Den Prognosen zufolge droht der regierenden liberalkonservativen Bürgerplattform unter Ministerpräsidentin Ewa Kopacz ein starker Stimmenverlust. Ihr Koalitionspartner, die Bauernpartei PSL, muss gar um den Einzug ins Parlament bangen. Erste Hochrechnungen werden nach Schließung der Wahllokale um 21 Uhr erwartet.
Stärkste Partei könnte die nationalkonservative bisherige Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) werden. Ob Spitzenkandidatin Beata Szydlo eine ausreichende Mehrheit für eine Regierungsbildung erzielt, gilt dagegen als ungewiss. Ein Sieg würde einen deutlichen Rechtsruck für Polen bedeuten, denn die euroskeptische Partei stellt seit diesem Jahr mit Andrzej Duda auch den Präsidenten.
Den Aufwind verdankt die Partei der Flüchtlingskrise, einer Reihe von Skandalen der regierenden Bürgerplattform und dem Vorwurf, das Wirtschaftswachstum von rund 50 Prozent innerhalb eines Jahrzehnt werde nicht gerecht verteilt.
Die Bürgerplattform selbst verbucht eben diesen Aufschwung und den Rückgang außenpolitischer Spannungen als Erfolge. Ein Wählerin in Warschau sagte, sie halte die Bürgerplattform für die beste mehrerer schlechter Optionen. Eine weitere, die für die Partei Recht und Gerechtigkeit stimmte, sagte, diese stünde ihrem persönlichen Patriotismus und Katholizismus am nächsten.