Abdelhamid Abaaoud - der mutmaßliche Auftraggeber

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Von Kirsten Ripper
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Das französische Fernsehen F2 zeigt in den Nachrichten einen lachenden jungen Mann in Syrien, der mehrere Leichen hinter seinem Auto herschleift – und weiterlacht. Es ist Abdelhamid Abaaoud. Der 27-Jährige ist in Belgien aufgewachsen – im Brüsseler Stadtteil Molenbeek. Seine Familie stammt aus Marokko. Auf France Info erklärt ein Journalist, der Abdelhamied Abaaoud in Syrien getroffen hat, dieser habe das erschreckende Video von einem anderen Dschihadisten drehen lassen – zunächst aber nicht auf seine Facebook-Seite gestellt. Der französische Journalist sagt auch, Abdelhamid Abaaoud sei auf ein gutes Gymnasium in Brüssel gegangen.

Abdelhamid Abaaoud war ein guter Bekannter oder gar ein Freund von Salah Abdeslam, dem mutmaßlichen Attentäter, der seit den Anschlägen von Paris gesucht wird. Vor fünf Jahren waren sie in Belgien gemeinsam wegen eines Einbruchs verurteilt worden.

2013 hat sich Abdelhamid Abaaoud ISIL angeschlossen. Und wie France Info berichtet hat er seinen damals 12-jährigen Bruder mit nach Syrien genommen.

Im Januar 2015 tauchte eine Spur in Griechenland auf. Die Polizei nahm vier Personen fest, wegen Verbindungen zu einer mutmaßlichen Extremistengruppe in Belgien. Bei einem der Männer könnte es sich um den in Marokko geborenen Abdelhamid Abaoud gehandelt haben, der verdächtigt wurde, der Anführer der Gruppe zu sein.

Zuvor – ebenfalls im Januar 2015 – war seine vermutliche Terrorzelle im belgischen Verviers von der Polizei ausfindig gemacht worden. Aber der Anführer konnte entfliehen. Es war Abdelhamid Abaaoud – ein belgisches Gericht verurteilte ihn im August in Abwesenheit zu 20 Jahren Gefängnis wegen der Rekrutierung von Kämpfern für das Terrornetzwerk ISIL.

Auch hinter dem Anschlag auf den Thalys-Schnellzug vom August unterwegs von Amsterdam nach Paris wird Abdelhamid Abaaoud vermutet.

Französische Medien berichten, Frankreich habe versucht, den Belgier in einem Terrorbunker in der IS-Hochburg Rakka durch Luftschläge zu töten. Welche Position Abdelhmaid Abaaoud innerhalb der IS-Hierarchie einnimmt, wissen die Experten offenbar nicht.

LE MONDE berichtet, dass der nach Frankreich zurückgekehrte Reda Hame von Abdelhamid Abaaoud 2.000 Euro und den Auftrag erhalten habe, “einfache Ziele wie einen Konzertsaal” anzugreifen und so viele Menschen wie möglich zu töten. Das soll der Franzose Reda Hame im August den Ermittlern gesagt haben.

Die meisten jetzt verdächtigten Attentäter sind Franzosen, die wie Adelhamid Abaaoud in Belgien gelebt haben.

Abdelhamid Abaaoud was the mastermind of the Paris attacks, French officials say https://t.co/8u6KmZ9AX1pic.twitter.com/5AgpgwRKlP

— The New York Times (@nytimes) November 16, 2015

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