Nahost-Analyst: "Die aktuelle Krise liefert den Saudis eine Entschuldigung"

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Kawtar Wakil: “Um die Auswirkungen des diplomatischen Konflikts zwischen Saudi-Arabien und Iran zu erörtern ist uns Firas Abi Ali zugeschaltet

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Kawtar Wakil: “Um die Auswirkungen des diplomatischen Konflikts zwischen Saudi-Arabien und Iran zu erörtern ist uns Firas Abi Ali zugeschaltet, Nahost-Analyst der US-Firma IHS, einem weltweit tätigen Unternehmen für Analysen und Informationen. Willkommen! Warum haben mehrere Golfstaaten die diplomatischen Beziehungen zu Iran gekappt?”

Firas Abi Ali: “Für Saudi-Arabien ist das eine neue Möglichkeit, dem Druck der USA entgegenzutreten, sich für eine Lösung der Konflikte in Syrien und Jemen einzusetzen. Die aktuelle Krise liefert den Saudis eine Entschuldigung für die Verschiebung von Verhandlungen über eine politische Lösung für Syrien. Diese wäre nicht im Sinne von Saudi-Arabien, wenn man die Machtverhältnisse in der Region betrachtet.”

Kawtar Wakil: “Die hartnäckige iranische Position wird nach den Drohungen des obersten geistlichen Führers Ali Chamenei zu neuen Spannungen führen.”

Firas Abi Ali: “Realistisch betrachtet, haben sowohl Saudi-Arabien als auch Iran ihre Hardliner-Positionen mit fundamentalistischen Parteien verknüpft. Ich glaube nicht, dass die Regierung von Präsident Hassan Ruhani für die Beendigung der diplomatischen Bemühungen in Syrien und Jemen eintritt. Jahrelang hat Iran einheimische Extremisten unterstützt. Das führte dazu, das Iran in der Lage ist, Angriffe zu verhindern und gegen Militante im Land vorzugehen. Das gleiche Szenario gilt für die Saudis, die seit Jahren dafür gearbeitet haben, den Wahabismus auf Kosten der Schiiten zu exportieren.”

Kawtar Wakil: “Welche konkreten wirtschaftlichen Auswirkungen sind in der Region und speziell für Iran sowie Saudi-Arabien zu erwarten, vor allem im Hinblick auf die gestrichenen Flugverbindungen von und nach Iran?”

Firas Abu Ali: “Ich glaube nicht, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen erheblich sein werden, weil der Handel zwischen den beiden Ländern begrenzt ist. Allerdings gibt es regen Handel zwischen dem Iran und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie zwischen dem Iran und den kleineren Golfstaaten. Diese anderen Länder haben ihre diplomatische Präsenz reduziert, ohne aber die Handelsbeziehungen oder die diplomatischen Beziehungen abzubrechen. “

Kawtar Wakil: “Herr Firas Abi Ali von IHS in London, Analyst für den Nahen Osten, Dankeschön.

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