Umweltfreundlich grillen: Briketts aus Olivenkernen

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Von Euronews mit Produced by Serge Rombi
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Wie kann man aus Abfällen Rohstoffe gewinnen? Welche Möglichkeiten bietet die Kreislaufwirtschaft den Unternehmern?

Bei der Kreislaufwirtschaft geht es darum aus Abfällen Rohstoffe zu gewinnen. Sie bietet kleinen und mittleren Unternehmen viele Möglichkeiten. Wir haben uns in der Alexander-Onassis-Stiftung in Athen mit Alexia Economopoulou getroffen. Sie vertritt EMAS, ein Umweltmanagementsystem zur Verbesserung der Umweltleistung von Unternehmen und Organisationen. “EMAS hilft Ihnen Ihren Produktionsprozess zu verbessern, um so die Umwelt zu schützen. Sie lernen, wie Sie weniger Abfälle produzieren, wie Sie weniger Energie verbrauchen und wie Sie Ressourcen besser einsetzen,” so Alexia.

Ein sehr gutes Beispiel für Öko-Innovation gibt es in Kalamata. Diese Region ist weltberühmt für ihr Olivenöl. In den 1970er Jahren kam Klimis Klimentidis auf die Idee seine Kalköfen mit zerkleinerten Olivenkernen zu heizen. Mit dem Pulver der verbrannten Kerne stellte er anschließend Grillkohle her. Heute wird die Firma von den Frauen der Familie geleitet: Von Klimis Enkeltochter Dimitra Kottaridi, ihrer Mutter und ihrer Schwester. Dimitra erklärt: “Unsere Briketts sind ökologisch. Es gibt keine chemischen Zusatzstoffe. Sie produzieren mehr Hitze, aber 30 Prozent weniger Kohlenmonoxid als Holzkohlebriketts.”

Kreislaufwirtschaft

  • EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) ist ein Instrument der Europäischen Union, das Unternehmen und Organisationen jeder Größe und Branche dabei unterstützt, ihre Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern. Es hilft ihnen auch dabei neue Chancen zu nutzen.
  • Seit 2005 wurden mit den EMAS-Preisen außerordentliche Leistungen im Bereich des Umweltschutzes und Ökoinnovations-Pioniere ausgezeichnet.
  • Die Europäische Kommission hat 2015 ein neues Programm zur Kreislaufwirtschaft ins Leben gerufen, das Investitionen fördern, Innovation unterstützen und Vorschriften vereinfachen wird.

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Das Konzept funktioniert und das einstige Familienunternehmen konnte sich vergrößern. Mittlerweile gibt es zwölf Angestellte. 50 Prozent unseres jährlichen Umsatzes kommt vom Verkauf der Briketts. Wir verkaufen sie in Griechenland und exportieren sie nach Deutschland. In wenigen Tagen werden wir unseren ersten Container nach Kanada schicken,” so Dimitra.

Ihr Unternehmen wird von der EMAS anerkannt. Sie konnte so ihre ökologische Vorgehensweise in den Vordergrund stellen und auch damit werben. Dimitra sagt: “EMAS hat anerkannt, was wir seit 30 Jahren machen. Wir respektieren die Umwelt. Seit wir mit dem EMAS-Preis ausgezeichnet wurden, verkaufen wir mehr.”
Dimitras Unternehmen hat zwei EMAS-Preise gewonnen. Wir haben Alexia gefragt, warum sie ausgezeichnet wurde?
Sie erklärt: “Sie sind Pioniere der Ökoinnovation. Sie gehen über die Vorschriften hinaus und denken einen Schritt weiter.”

An EMAS teilzunehmen ist also ein guter Weg, um Umweltbewusstsein in den Vordergrund zu stellen. Die Firmen müssen natürlich gewisse Bedingungen erfüllen. “Sie müssen gesetzeskonform sein und ein Umweltmanagementsystem haben. Ihre Umweltschutzerklärung muss von einem Gutachter geprüft werden. Nach der Anerkennung können sie es bei der nationalen Anmeldebehörde einreichen,” so Alexia.

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