Flüchtlingsbaby in Australien soll wieder in Auffanglager auf Nauru

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Von Euronews
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Ein Flüchtlingsbaby in Australien soll wieder zurück auf die Pazifikinsel Nauru, kommt aber vorerst in eine Art städtischen Gewahrsam. Der Fall des

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Ein Flüchtlingsbaby in Australien soll wieder zurück auf die Pazifikinsel Nauru, kommt aber vorerst in eine Art städtischen Gewahrsam.

Der Fall des einjährigen Kindes nepalesischer Eltern sorgt seit Tagen für Aufsehen: Es kam mit Verbrühungen aus dem Flüchtlingslager auf Nauru zur Behandlung in die Stadt Brisbane.

Menschenrechtler wollen jetzt, dass das Kind und seine Eltern in Australien bleiben dürfen: Dafür haben sie vor dem Krankenhaus demonstriert.

Die Familie werde wie jede andere Familie behandelt, sagt aber Einwanderungsminister Peter Dutton. Man wolle Menschenschmugglern nicht das Argument liefern, dass man durch eine Behandlung in einem australischen Krankenhaus australischer Staatsbürger werde.

Menschenrechtler kritisieren Australiens Asylpolitik: Die Regierung lässt Bootsflüchtlinge nicht ins Land; sie müssen in weit entfernten Lagern auf Nauru oder auf einer Insel in Papua-Neuguinea bleiben oder werden wieder zurückgeschickt.

Erst vor kurzem urteilte das Oberste Gericht, dass es dabei bleiben darf: Diese Praxis verstoße nicht gegen die Verfassung.

Die Richter hatten sich mit dem Fall einer Frau aus Bangladesch befasst, die ebenfalls zur Behandlung von Nauru nach Australien gebracht worden war und die Rückkehr verweigerte.

Mit dem Urteil droht ihr sowie mehr als zweihundert weiteren Asylsuchenden die Abschiebung nach Nauru oder Papua-Neuguinea.

Australien verweigert seit Antritt der konservativen Regierung im November 2013 jedem Asyl, der sich nicht schriftlich aus dem Ausland darum bewirbt.

Von 2014 auf 2015 wurden auf diesem Weg rund elftausend Menschen aufgenommen. Knapp zweihunderttausend Menschen können jedes Jahr nach Australien umsiedeln, wenn sie die Einwanderungskriterien erfüllen.

Bootsflüchtlinge, die aufgrund ihrer persönlichen Notlage Asyl bekommen, sollen in Drittländern unterkommen. Verhandlungen darüber laufen aber stockend: Manche sitzen seit mehr als zwei Jahren in den Lagern fest.

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