Missglückt, aber hoffentlich aufschlussreich: Schiaparelli wohl auf dem Mars zerschellt

Missglückt, aber hoffentlich aufschlussreich: Schiaparelli wohl auf dem Mars zerschellt
Von Euronews
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Während der TGO erfolgreich im Mars-Orbit platziert wurde, funktionierte beim Test der Marslandetechnologie nicht alles wie erwartet.

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Es gab eine gute und eine schlechte Nachricht: Beim wisschenschaftlich wichtigen Mutterschiff Trace Gas Orbiter (TGO) der ExoMars-Mission funktioniert alles. Aber die getestete Marslandung mit der kleinen Sonde Schiaparelli am Mittwoch schlug wohl fehl. Davon gehen die Wissenschaftler der ESA und von Roskosmos nach Auswertung der empfangenen Telemetrie nun aus.

Auch Fotos von der “Landestelle” gibt es inzwischen. Darauf ist auch der Fallschirm zu sehen.

.NASA</a> Mars Reconnaissance Orbiter has imaged changes on <a href="https://twitter.com/hashtag/Mars?src=hash">#Mars</a> surface linked to <a href="https://twitter.com/hashtag/ExoMars?src=hash">#ExoMars</a> <a href="https://twitter.com/ESA_EDM">ESA_EDM module: https://t.co/Idkg8ikgHtpic.twitter.com/oHT35zQKCf

ESA_ExoMars (ESA_ExoMars) 21 octobre 2016

Der bisherigen Analyse zufolge funktionierte nach dem Abkoppeln Schiaparellis vom TGO zunächst alles genau wie geplant. Die Sonde trat in die Atmosphäre ein, öffnete dann auch den Fallschirm und startete die Bremstriebwerke.

Aber: “Der Fallschirm wurde etwas zu früh ausgelöst. Danach zündeten die Triebwerke zwar, aber nur für ein Paar Sekunden, was zu wenig war. Deshalb kam Schiaparelli mit einer viel zu hohen Geschwindigkeit auf dem Boden auf, mehrere hundert Kilometer pro Stunde. Dabei wurde sie natürlich zerstört”, so ExoMars-Flugdirektor Michel Denis.

Die weitere Auswertung soll nun zeigen, was die Fehler verursachte. Mit Schiaparelli testeten die Wissenschaftler Landesysteme, die auch beim zweiten Teil der ExoMars-Mission im Jahr 2020 zum Einsatz kommen soll.

Es geht auch um die Suche nach Leben auf dem Mars. Ein Rover soll dazu Bodenproben aus bis zu zwei Metern Tiefe entnehmen, während das TGO-Mutterschiff schon jetzt aus dem Orbit auf die Suche nach verräterischen Gasspuren geht.

Ob der zweite Abschnitt jetzt in Gefahr ist, blieb unklar. Mehrere Wissenschaftler der ESA und von Roskosmos äußerten sich zuversichtlich, was die technischen Herausforderungen angeht. Im Raum stehen aber auch Finanzierungsfragen.

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