Der russische Film "Zoologiya" beleuchtet die Gesellschaft: Wie gehen wir mit Menschen um, die anders sind?
Natascha ist eine Frau mittleren Alters. Ihr eintöniger Alltag ändert sich schlagartig, als sie entdeckt, dass ihr ein Schwanz wächst.
“Zoologiya” ist ein Film des russischen Regisseurs Iwan Twerdowski. euronews traf Twerdowski im Rahmen des Filmfestivals von Marrakesch. Sein Film soll für Gesprächsstoff sorgen – und das tut er.
“Wir haben mit Freuden darüber gestritten, weil ich der Meinung war, dass sich jemand belästigt fühlen könnte, wenn er auf der Straße eine Person mit Schwanz sieht”, so Twerdowski. “Diese Person könnte Unruhe auslösen, Menschen könnten die Polizei rufen oder diese Person verprügeln. Andere sagten: Nein, die Menschen würden nett zu dieser Person sein und sie akzeptieren. Für mich war das der Ausgangspunkt, um darüber zu sprechen, wie wir miteinander umgehen”, erläutert der Filmemacher.
“Zoologiya” wirft die Frage auf: Wie verhalten wir uns gegenüber Menschen, die anders sind? Twerdowski: “Menschen mit Behinderungen können nicht alleine aus ihrer Wohnung gehen. Homosexuelle haben Angst, dass Arbeitskollegen oder Vorgesetzte etwas über ihre sexuelle Orientierung erfahren. Viele Menschen verstecken sich vor der Wahrheit, sie leben in ihrer eigenen Welt – darum geht es in dieser Geschichte.”
Natalia Pawlenkowa spielt die Hauptrolle. “Dieser Film ist wie eine Matroschka, die russische Holzpuppe”, sagt sie. “Es gibt eine große, in der eine kleinere steckt und immer so weiter. Jeder Mensch sieht darin etwas Anderes: Sei es Glück, Traurigkeit oder Anderes.”
Die Titelheldin lernt einen jungen Arzt kennen: Ihr Leben ist plötzlich ganz anders, die Eintönigkeit verschwindet. “Zoologiya” ist eine filmerisch erzählte Parabel mit erstaunlichen Wendungen – im Mittelpunkt steht eine Frau mit Schwanz…