Linac 4: Neuer Beschleuniger am CERN

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Von Euronews
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Die Forschungsanlage CERN wird erneut verbessert. Die Forscher im schweizerischen Genf weihten jetzt einen neuen Beschleuniger ein. Diese Anlage mit dem Namen Linac 4 ist ein Linearbeschleuniger.

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Die Forschungsanlage CERN wird erneut verbessert. Die Forscher im schweizerischen Genf weihten jetzt einen neuen Beschleuniger ein.

Diese Anlage mit dem Namen Linac 4 ist ein Linearbeschleuniger, im Gegensatz also zu dem bekannten riesigen runden Beschleuniger des CERN, dem LHC oder Large Hadron Collider.

Die Teilchen, die dort endgültig beschleunigt werden und miteinander kollidieren, werden im Linac erzeugt und vorbeschleunigt, fliegen dann in eine weitere Anlage und schließlich in den großen Ring hinein.

Das Schwierige sei es, in die Zukunft zu sehen, sagt Projektleiter Maurizio Vretenar. Es dauere sehr lange, solche Anlagen zu entwerfen und zu bauen: Man müsse sichergehen, dass sie dann auch noch nützlich seien. Bei Linac 4 sei das so.

An Linac 4 wurde fast zehn Jahre lang gebaut. Er ersetzt Linac 2, den vorherigen Beschleuniger, der noch von 1978 stammte. Die neue Anlage hat nun die dreifache Leistung.

Sie wird zunächst zwei Jahre lang getestet und dann an die anderen Beschleuniger angeschlossen. 2020 soll sie in Betrieb gehen.

Am CERN wird seit kurzem auch wieder der LHC auf Touren gebracht. Ende Mai oder Anfang Juni sollen nach monatelanger Wartungspause neue Experimente beginnen.

In dem 27 Kilometer langen Tunnel zirkulieren inzwischen wieder die ersten Protonen. Sie sollen demnächst in Milliardenzahl fast mit Lichtgeschwindigkeit auf Kollisionskurs gebracht werden.

Die Physiker hoffen, dabei erstmals die Signatur dunkler Materie zu finden, um mehr über die bislang unbekannten Bausteine des Universums zu erfahren. Der größte Teil des Universums besteht aus dieser Materie, aber über ihre Beschaffenheit ist so gut wie nichts bekannt.

Der LHC ist seit 2008 in Betrieb. Hier wird Grundlagenforschung über den Aufbau von Materie betrieben.

2012 kam seine bisherige Sternstunde: die Physiker konnten das Higgs-Teilchen nachweisen, das eine uralte Frage löste, nämlich wie die kleinsten Bausteine des Universums ihre Massen bekommen. Die Theorie stammte von 1964, konnte aber bis dahin nie bewiesen werden.

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