Iran: Selbstbewusst nach dem Ende der Sanktionen

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Theheran, wenige Wochen vor der Präsidentenwahl 2017.

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Theheran, wenige Wochen vor der Präsidentenwahl 2017. Mit viel Pomp unterzeichnet der größte Automobilhersteller des Iran, die Khodro Industrial Group, einen Entwicklungsvertrag mit ausländischen Partnern. Zahlreiche neue Modelle soll es geben, unter anderem in Zusammenarbeit mit Hyunday und Pininfarina, einem Autodesigner aus Italien. Vor der Unterschrift unter das Atomabkommen wäre dies völlig utopisch gewesen. Alexis Bonnel vom Maschinenbauer Benteler sagt: “Es war ein gewaltiger Schritt nach vorne, als der Iran wieder mit dem internationalen Bankensystem verbunden wurde. Aber es ist auch noch eine Menge zu tun. Die Beziehungen werden besser und wir können in der Zkunft darauf aufbauen. In einigen Fällen gibt es noch Probleme, längst sind noch nicht alle Fragen gelöst und es gibt noch Platz zur Verbesserung. “

Die Iraner haben sich vorgenommen, 23 neue Automodelle zu entwickeln. Das erste Auto soll schon in gut zwei Jahren fertig sein. Die Sharif Universität für Technologie ist mit an Bord und die lokale Wirtschaft hofft auf zahlreiche neue Jobs.

Es sind nicht die ersten internationalen Deals, die das Land nach dem Ende der Sanktionen erfolgreich abgeschlossen hat. Die Fluggesellschaft Iran Air erneuert ihre Flotte. Die ersten sieben Maschinen aus französisch-italienischer Produktion sind bereits geliefert. Bei Boeing und Airbus will IranAir insgesamt 180 Maschinen bestellen. Das Land setzt auf Produkte auf Europa.

„Ich denke, Frankreich kommt als erstes, direkt dahinter Deutschland”, sagt der Wirtschaftsexperte Dr Saeed Leylaz. “Die Franzosen verkaufen viel, vor allem Autos. Airbus hat auch schon in den Iran geliefert. Das sind wichtige Entwicklungen. Italien will auch einige Flugzeuge liefern. Auch das ist eine wichtige Zusammenarbeit.”

Die Wirtschaft des Landes ist aber noch weit von einer Normalisierung entfernt. Zwar gibt es Wachstumsraten von bis zu acht Prozent, aber auch die Inflation ist hoch: 2012 und 2013 lag sie bei über 30 Prozent, zuletzt waren es noch knapp zehn. Ausländische Investoren müssen sich darauf einstellen.

Der Iran geht selbstbewusst in die Zukunft, nicht zuletzt weil sich das Land auf seine gewaltigen Öl- und Gasreservern verlassen kann. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll die Förderung auf 5,7 Millionen Barrel pro Tag ausgeweitet werden – das wäre ein Plus von acht Prozent im Vergleich zu heute. Schafft es der Iran, seine Kapazität wie geplant auszuweiten, würde das Land seinen Einfluss am Ölmarkt massiv ausweiten – auch das ein Ergebnis der Ende der Sanktionen

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