Wer steht im Iran zur Wahl?

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Von Euronews
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Von insgesamt sechs Kandidaten haben vier Chancen, zum Präsidenten gewählt zu werden.

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Am 19. Mai wählt der Iran einen neuen Präsidenten. Zur Wahl zugelassen sind sechs Kandidaten. Obwohl es keine Umfragen gibt, wird mit einem Sieg des amtierenden Präsidenten Hassan Rohani gerechnet. Doch in der Vergangenheit wurden im Iran schon Präsidenten gewählt, mit denen vorher nicht gerechnet wurde.

Wie 2013, als Rohani zum ersten Mal die Wahl gewann. Er genießt großes Ansehen unter den jungen, gut ausgebildeten Wählern in den Städten. Seine Präsidentschaft veränderte die Innen- und Außenpolitik des Landes. 2015 brachte er den internationalen Atomdeal unter Dach und Fach. Als Folge wurden die meisten Sanktionen gegen den Iran aufgehoben. Der Aufschwung im Land lässt jedoch auf sich warten. Das kritisieren seine Rivalen.

Zu ihnen gehört auch Rohanis ärgster Konkurrent: Ebrahim Raeissi, Spitzenkandidat der Konservativen und engster Vertrauter des obersten religiösen Führers Ali Ayatollah Chamenei, dessen Amt er möglicherweise beerbt. Das Präsidentenamt wäre ein erster Schritt in diese Richtung. Der Rechtsprofessor vertritt die Werte der Islamischen Revolution und leitet die Razavi-Stiftung, das mächtigste Unternehmen im Iran, dem zahlreiche Banken, Hotels und Firmen gehören.

Ein weiterer Kritiker des amtierenden Präsidenten ist Mohammed Bagher Ghalibaf. Der frühere Polizeichef und Oberbürgermeister von Teheran ist hoch umstritten. Ihm wird finanzielles Missmanagement und Korruption vorgeworfen. Dank der Presseabteilung im Rathaus kann Ghalibaf allerdings viele Wähler mobilisieren.

Der amtierende Vizepräsident Eshagh Dschahangiri war schon Minister und gehört zu den wichtigen Politikern des Reformlagers. Es wird jedoch damit gerechnet, dass Dschahangiri sich kurz vor der Wahl zu Gunsten von Rohani zurückzieht.

Vor wenigen Tagen hatte der Wächterrat entschieden, die Kandidatur des Hardliners und früheren Amtsinhabers Mahmud Achmadinedschad nicht zuzulassen. Beobachter sind der Meinung, dass das
Establishment seine Kandidatur wegen möglicher innen- und außenpolitischer Spannungen verhindern will.

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